Letzten Sonntag gewann der 25-jährige Thurgauer Topfavorit Samuel Giger den Unspunnen-Schwinget in Interlaken BE. Gleich imposant war aber auch der Siegermuni Araris aus der Zucht von Andrea und Hansueli Aebersold aus Beatenberg BE.
In bester Erinnerung
[IMG 2]Obwohl Giger auf den Simmentalerstier verzichtete und lieber das Bargeld entgegennahm, bleibt für die Familie Aebersold das Unspunnen-Fest in bester Erinnerung. «Es ist und bleibt für uns eine sehr grosse Ehre, mit Araris den Siegerpreis stellen zu dürfen», hält der Züchter fest. Dass sich der bald dreijährige Stier auch von seiner besten Seite in der Schwingarena zeigen konnte, war der ganzen Familie Aebersold zu verdanken. «Vorgängig haben wir mit Araris viel geübt», sagt der Landwirt. Viele Abende seien sie mit ihrem Schützling durch das Dorf Beatenberg spaziert, haben ihn an Lärm und an die vielen Leute gewöhnt. «Am Unspunnen-Fest gingen viele davon aus, dass wir Araris mit Medikamenten ruhig gestellt haben», so Aebersold. Das war jedoch nicht notwendig, der Stier habe einen so ruhigen Charakter, dass es richtig Freude mache, mit ihm zu arbeiten.
Araris im Rampenlicht
Araris bleibt auch ohne Giger weiterhin im Rampenlicht: Seit Freitag kann der Stier für zehn Tage an der Oberländischen Herbstausstellung OHA in Thun BE bewundert werden. Wobei, am Samstag ist Araris dort nicht zu sehen. Denn: Für Samuel Giger wird am Samstagabend in Ottoberg TG ein grosser Empfang organisiert und an diesem Anlass darf Araris natürlich nicht fehlen. «Das gibt einen Familienausflug», meint Aebersold. Der gerne die 3,5 Stunden Autofahrt auf sich nimmt, um seinen Simmentalerstier am Empfang noch einmal präsentieren zu dürfen.
Ab Sonntag ist Araris dann wieder an der OHA in Thun zu bewundern. «Insgeheim habe ich natürlich auf einen Berner Sieg gehofft», so Aebersold. Doch Giger war an diesem Sonntag einfach unschlagbar und am Schluss der verdiente Unspunnen-Sieger. Seinerzeit war es aber nicht selbstverständlich, dass die Familie Aebersold einen Stier für das Unspunnen-Fest stellen konnte. «Als wir im Januar 2022 die Anfrage dafür bekamen, hatten wir zuerst keinen Stier zur Verfügung», erinnert sich der Züchter. Denn im Herbst 2021 wurde Araris am Thuner Stierenmarkt nach seinem Kategoriensieg verkauft.
Eigenes Zuchtprodukt
Nach der Anfrage machte sich Aebersold daran, seinen Schützling zurückzukaufen, zuerst nur einen halben Besitzanteil, diesen Sommer dann den ganzen Stier. Mit seiner Abstammung ist Araris durch und durch ein Aebersold-Produkt. Nicht nur sein Vater Livio (Amarone × Roman Livia), sondern auch seine Mutter Romeo Amsel kommen aus ihrem Stall. Und Roman Livia ist nicht irgendeine Kuh: Denn die Schönheit wurde unter anderem 2017 an der Bernischen Eliteschau zur Miss BEA gewählt, das war schon ein grosser Erfolg für die Familie Aebersold. Und jetzt, mit ihrem Unspunnen-Stier Araris, kommt ein weiterer dazu.