Wenn Schweine niesen oder husten, kann das auch für Menschen gefährlich sein: Sollten die Tiere mit Influenzaviren infiziert sein, können diese Viren auf den Menschen übertragen und von diesen auch verbreitet werden.

Rasch neue Varianten

Vor allem bei Immungeschwächten, Älteren oder Kindern kann es dann zu lebensbedrohlichen Verläufen der Influenzavirus-Infektion kommen. In Schweinen entstehen schnell neue Varianten des Influenzavirus, da Schweine für Virusstämme von Vögeln und Menschen empfänglich sind. Bei gleichzeitiger Infektion mit mehreren Stämmen können diese dann genetisches Material austauschen.

Diese neuen Varianten werden oft ungenügend durch bestehende Immunität bekämpft, weshalb sie umso bedrohlicher sind.

Kostenlose Beprobung

Jonas Steiner, Doktorand an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern, empfiehlt deshalb, Grippeausbrüche aufmerksam zu beobachten. Finde ein Halter vermehrt apathische, niesende oder hustende Schweine vor, die gleichzeitig weniger oder nicht fressen, sei das schnellstmöglich an einen SGD-Berater oder die Bestandstierärztin weiterzugeben, betont Steiner mit Nachdruck.

Gibt der Schweinehalter seine Zustimmung, können Tierärzte oder die SGD-Beratung Jonas Steiner informieren. Dieser führt dann eine vollständig kostenlose Beprobung und eine umfangreiche Untersuchung des Bestandes durch. «So können wir zum einen Gefahren für die Schweinehalter und ihre Familie vorbeugen. Langfristig lassen sich aber auch Leistungseinbussen im Schweinebestand aufgrund einer andauernden Influenzavirus-Infektion reduzieren.»

Fragen und untersuchen

Während seiner Untersuchung werde er erst den Tierhaltern einige Fragen stellen. «Dann wird der Bestand tierärztlich untersucht und von einigen der Tiere nehme ich mit einem Nasentupfer Proben», schildert Jonas Steiner sein Vorgehen. «Ausserdem haben die Halter die Möglichkeit, freiwillig einen Nasentupfer von sich selbst zu nehmen.» Die Ergebnisse dieser Untersuchung würden nur an den Landwirt übermittelt, betont der Forscher. «Für die weitere wissenschaftliche Arbeit werden sämtliche Daten komplett anonymisiert.»