Die Vorbereitungen für das Bauernpferderennen vom 2. Oktober (Verschiebedatum 9. Oktober) in Schwarzenburg laufen. Es wäre die 50. Ausgabe. OK-Präsident Armin Glaus hofft, dass der Jubiläumsanlass heuer, nach zweimaliger Absage wegen Corona, endlich durchgeführt werden kann. Doch nach der diesjährigen allerletzten Zieleinfahrt ist Schluss für den Traditionsanlass. Es sei denn, es geschieht noch ein Wunder. Doch davon ist nicht auszugehen.
Der Nachwuchs fehlt
Grund ist der fehlende Nachwuchs im Organisationskomitee. Armin Glaus erklärt: «Wir haben zwar Junge, die mithelfen wollen, aber die Verantwortung zu übernehmen, sind sie nicht bereit.» Was sich bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet hat (wir berichteten), habe sich nun im Februar an der HV des Reitvereins, der Träger des Anlasses ist, bestätigt.
Zudem gab das Bauernpferderennen bei den vergangenen Austragungen vermehrt Anlass zu Kritik von Tierschützern. «Wir müssen damit leben, dass heutzutage alles gefilmt und fotografiert wird», meint Armin Glaus dazu. Dabei werde von OK-Seite das Möglichste getan. So dürfen etwa die Pferde aus Tierschutzgründen höchstens in zwei Kategorien eingesetzt werden und eben nur zweimal an den Start gehen.
«Gespannt, was an Anmeldungen reinkommt.»
Armin Glaus über die Anzahl der Reiterinnen und Reiter, die am letzten Rennen teilnehmen.
Highlights sind geplant
Nun laufen also die Vorbereitungen zum letzten Mal, die Ausschreibung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer läuft. Nicht weniger als 19 Kategorien stehen auf dem Programm. Und zum Jubiläum wird es auch noch zusätzliche Highlights geben. So wird etwa das Nationalgestüt von Avenches mit einem Hengstgespann vor Ort sein, und bei der traditionelle Alpabfahrt werden 150 Kühe teilnehmen, bisher waren es um die 100 Kühe. Armin Glaus rechnet zur Jubiläumsausgabe und weil es eben die letzte ist, mit einem grossen Besucheraufkommen. «Bei den Teilnehmenden bin ich gespannt, was an Anmeldungen reinkommt.» Seine persönliche Lieblingskategorie ist das Brückenwagen- und Römerwagenrennen. Dies sei die spektakulärste Kategorie aber auch die gefährlichste.[IMG 2]
OK-Präsident Armin Glaus ist heuer zum 25. Mal im Organisationskomitee mit dabei. Verschiedene Funktionen hatte er dabei inne. Bereits sein Vater hat während 25 Jahren den Anlass massgeblich als Rennleiter und Speaker mitgeprägt. Glaus ist stolz darauf, dass der Anlass so viele Male durchgeführt werden konnte. Zum endgültigen Aus des Rennens meint er: «Ich akzeptiere das Ende. Ich will nicht einfach etwas durchstieren und auf Biegen und Brechen weiterführen, dann passiert ein Unfall und alle sagen dann: der Glaus hat es durchgestiert.» Dies wolle er vermeiden. Viel lieber behält er all die guten Momente in Erinnerung, die er erlebt hat. Zudem haben sich aus dem Teilnehmerfeld auch Freundschaften ergeben, die auch durchs Jahr hindurch gepflegt würden und nicht nur am Anlass selbst.
Weitere Informationen: www.bauernpferderennen.ch
Der Ursprung des Pferderennens
1968 fand in Schwarzenburg das erste Bauernpferderennen statt. Im Dorf wurde der Tag des Pferdes mit einem Umzug gefeiert. Und als Abschluss wurden zwei, drei Rennen durchgeführt; das Bauernpferderennen Schwarzenburg war geboren.
Standort ist geblieben
Ab der dritten Durchführung fand der Anlass auf dem Ackerland vom Vater von Armin Glaus, unter der Kirche Wahlern, statt. Der Standort ist seitdem derselbe geblieben. Geändert haben die Besitzverhältnisse des Festgeländes durch den Generationenwechsel sowie die Anzahl der Kategorien. Und noch etwas ist anders geworden. Früher seien viel mehr der teilnehmenden Pferde aus der Landwirtschaft gekommen. Heute machen diese Pferde den kleinsten Teil aus.
Hobbyreiter in der Mehrzahl
Die Hobbyreiter hingegen haben zugenommen. Vor 30, 40 Jahren seien die Leute nicht durchs halbe Land mit einem Transporter an ein solches Rennen gefahren. Heute ist dies anders. Die Teilnehmer(innen) kämen aus der ganzen Schweiz, erklärt Armin Glaus.