Benjamin Affolter bewirtschaftet seinen Betrieb in Leuzigen seit 2003. Zusammen mit seiner Partnerin Martina Riesen und einem Angestellten führt er in vierter Generation einen vielseitigen Ackerbau- und Munimastbetrieb mit 35 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN). Dies erklärte er vergangene Woche am regnerischen Mittwochabend anlässlich des Sommerhöcks der Swiss-Beef-Sektion Mittelland.

Die rund 80 Anwesenden wurden von Vorstandsmitglied Andreas Bur begrüsst. Die Teilnehmer wurden dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Zweimal eine halbe Stunde dauerten die Betriebsvorstellung durch den Betriebsleiter Benjamin Affolter und die ausführlichen Mais-Informationen durch die Firma Samen Steffen AG (siehe Kasten).

Schwere Böden

Der tiergerechte und offene Maststall von Benjamin Affolter steht ausserhalb des Dorfes auf einem schmalen Landstreifen zwischen Eisenbahnlinie und Autobahn. Die Ackerböden an der Aare sind schwer und stark tonhaltig, was eine Bearbeitung im Frühling sehr aufwendig macht. Deshalb hat sich der Betriebsleiter seit vielen Jahren auf regenerative und pfluglose Anbaumethoden spezialisiert.

Neben Direktsaat, Streifenfrässaat und permanenter Begrünung setzt er auch effektive Mikroorganismen (EM) ein; diese vermehrt er selbst und verkauft sie auch an andere Landwirte. EM werden in allen Bereichen des Betriebes eingesetzt – über das Futter, in die Gülle, zum Laufstallmist oder direkt in den Boden.

Betriebszweig Lohnarbeiten

Schon der Vater von Benjamin Affolter betrieb ein Lohnunternehmen mit einer Silowurstpresse; heute werden Lohnarbeiten – vom Säen über das Silieren und Häckseln bis zur Gülleverteilung – erledigt. Auf dem Betrieb wird auch das Grüngut der Gemeinde Leuzigen gesammelt und kompostiert. Die Munimast wird in einem Offenstall mit acht Buchten betrieben. In jeder Bucht sind 20 Tiere untergebracht.

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Wenig Futterzukauf

Neben der Masthalle stehen zwei ganz neue Fahrsilos mit 1000 m3Fassungsvermögen. Bei der Fütterung werden über 80 % eigenes Futter eingesetzt – zugekauft werden Mineralstoffkonzentrate und wenig Getreidemischung. Die Jungtiere bezieht Benjamin Affolter über Anicom oder von Karl Nützi. Für mehr Ruhe im Stall werden auch einige Ochsen eingestallt. Der grösste Teil der ausgemästeten Tiere wird ebenfalls über die Anicom vermarktet. Rund 25 % gehen zudem an einen befreundeten Metzger und fünf Stück werden jährlich vom Betriebsleiterpaar in Mischpaketen direkt vermarktet.

Fachsimpeln gehört dazu

An den Festtischen in der Futterachse des Maststalles wurde schliesslich bei Bratwurst, Bier und Mineralwasser angeregt diskutiert und gefachsimpelt. Andreas Bur bedankte sich bei Benjamin Affolter und dessen Partnerin Martina Riesen für die Organisation und für den Imbiss mit Bratwurst. Er dankte auch den Sponsoren des Anlasses, der Firma Samen Steffen AG, der Firma Melior, der Landi Büren und der Firma Wattinger in Leuzigen.

Weitere Informationen

Samen Steffen und Swiss-Beef

Von der Firma Samen Steffen AG stellten der Regionalvertreter Lukas Knörr und der Geschäftsführer Bruno Sticher die angebauten Maissorten des Betriebes von Benjamin Affolter vor. Interessant ist die ausgebrachte Saatmenge von nur noch 90 000 Korn/ha. Das ergebe eine starke Pflanze mit sehr guter Kolbenentwicklung, hiess es.

Nacheinander reif
Die Reifegrade der einzelnen Sorten seien auf eine kontinuierliche Erntezeit abgestimmt, war von den Vertretern weiter zu erfahren.

Kombidünger statt N-Dünger
Bezüglich der Düngung verwies Bruno Sticher auf die Möglichkeit, anstelle eines reinen N-Düngers einen Kombidünger mit Schwefel einzusetzen. Die Versorgung mit Schwefel sei für den Mais sehr wichtig, und so könnten einige Einheiten N-Dünger eingespart werden, erklärte er.

Das ist Swiss Beef
Swiss Beef ist die Vereinigung der Schweizer Qualitäts-Rindfleischproduzenten. Die rund 500 Mitglieder sind in drei Sektionen aufgeteilt: Swiss Beef Region Ost, Swiss Beef Mittelland und Swiss Beef Romandie. Die grösste Sektion ist mit rund 250 Mitgliedern die Sektion Mittelland.