Schon bald steht wieder die Alpsaison vor der Türe. Damit die Seuche Bovine Virus-Diarrhoe (BVD) weiter eingedämmt werden kann, sind auch bei der Sömmerung einige Massnahmen und Vorschriften einzuhalten. So dürfen nur Rinder auf die Alp verbracht werden, wenn sie keiner Sperre unterliegen. Es wird den Tierhaltern empfohlen, sich vor der Sömmerung beim Alpverantwortlichen zu vergewissern, dass keine Tiere mit auf die Alp gehen, die BVD-Restriktionen unterliegen.
Status der Tiere überprüfen
Für die Sömmerung wird den verantwortlichen Tierhaltern empfohlen, den BVD-Status der Tiere auf der Tierverkehrsdatenbank zu kontrollieren. Das Alppersonal verlangt nur Dokumente, wenn diese gemäss den kantonalen seuchenpolizeilichen Vorschriften über die Sömmerung oder von dem für die Sömmerung verantwortlichen Tierhalter verlangt werden. Es ist aber wichtig, dass der für die Sömmerung verantwortliche Tierhalter von den Tiereigentümern am Tag der Auffuhr die vorgeschriebenen Begleitdokumente, Tierlisten und Zeugnisse (Tierverkehrskontrolle) einholt. Zudem sind die kantonalen seuchenpolizeilichen Vorschriften über die Sömmerung zu beachten und einzuhalten.
Ungeborenes Kalb kann zu PI-Tier werden
BVD ist eine durch ein Virus verursachte (= virale) Durchfallerkrankung. Während der Grossteil der BVD-Infektionen symptomlos – das heisst, vom Landwirt unbemerkt – abläuft, erkranken einige Tiere schwer an Durchfall, Fieber, Nasen- und Augenausfluss sowie Erosionen (nässende Substanzverluste) am Flotzmaul. Auch Fruchtbarkeitsstörungen und Fehlgeburten gehören zu den Symptomen. Betroffen sind Wiederkäuer, vor allem Rinder. Kälber, die sich im Mutterleib mit BVD-Viren anstecken, können persistent infizierte, sogenannte PI-Tiere werden. Sie streuen lebenslang Viren und stellen daher die Hauptansteckungsquelle dar. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Am schlimmsten ist es, wenn ein ungeborenes Kalb im Mutterleib zwischen dem vierzigsten und dem 120. Trächtigkeitstag mit dem Virus in Kontakt kommt. Es hat noch kein eigenes Immunsystem, welches das Virus erkennen und bekämpfen würde. Die Folge: Der Erreger von BVD kann sich quasi unerkannt im ungeborenen Tier einnisten. Damit entsteht eine persistierende (während des ganzen Lebens andauernde) Infektion.