Obwohl der verstärkte Kampf gegen die auszurottende Tierseuche Bovine Virus Diarrhoe (BVD) Fortschritte zeigt, sind aktuell für das laufende Jahr 96 Seuchenfälle registriert, wie Stefan Kunfermann, Mediensprecher vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV auf Anfrage mitteilt.

Einzelne Kantone sind frei

Gesamtschweizerisch seien noch rund 280 Tierhaltungen von den BVD-Massnahmen betroffen. Genauer gesagt sind 33 Betriebe wegen eines BVD-Falles oder eines BVD-Verdachts vollumfänglich gesperrt. 243 Betriebe haben noch einzelne verbringungsgesperrte trächtige Tiere im Bestand, diese Betriebe sind aber nicht gesperrt. «Umgekehrt formuliert sind aber rund 99,3% der Tierhaltungen BVD-frei», sagt Stefan Kunfermann. Obwohl viele Tierhaltungen aus der BVD-Sperre entlassen werden können, kommen im Gegenzug immer wieder neue Betriebe mittels epidemiologischer Untersuchung dazu. So auch ein Betrieb aus dem Kanton Bern der nicht namentlich erwähnt werden möchte. Kürzlich wurden auf diesem Betrieb PI-Tiere entdeckt und er wurde deswegen von den Behörden gesperrt. Da dieser Betrieb nebenbei noch mit Vieh handelt, sei der Schaden enorm. Wie BVD in seinen Stall gekommen sei, könne er nicht sagen, so der Betriebsleiter. Er vermutet, dass ein zugekauftes Tier aus dem Kanton Freiburg der Übeltäter sei. Laut dem BLV gebe es im Kanton Waadt am meisten neue Betriebe, die wegen PI-Tieren gesperrt werden müssen. Aber auch im Kanton Wallis und im Kanton Thurgau sei eine Zunahme sichtbar. «Wir beobachten aber eine kontinuierliche Abnahme des Seuchengeschehens», sagt Kunfermann. So gebe es heute schon BVD-freie Kantone.

Einhaltung der Massnahmen

Die erfreuliche Entwicklung zeige, dass die BVD-Ausrottung greife. «Der intensive Tierverkehr in der Schweiz stellt eindeutig ein Risikofaktor für BVD dar», sagt Stefan Kunfermann. So müsse die Einhaltung aller Massnahmen auf allen Ebenen konsequent umgesetzt werden. «Von BVD betroffene Tierhaltungen müssen strikte Hygienemassnahmen einhalten, damit sie zeitgerecht wieder BVD-frei werden», so Kunfermann. Damit eine Wiederausbreitung des BVD-Viruses verhindert werden könne, werde im Rahmen der BVD-Überwachung 2019 jede Rinderhaltung mindestens einmal auf BVD untersucht.Peter Fankhauser