2019 wurde das Ressourcenprojekt «Gesunde Klauen – das Fundament für die Zukunft» gestartet und rund 1200 Betriebe nahmen daran teil. Nun neigt sich das Projekt dieses Jahr, nach sechs erfolgreichen Projektjahren, dem Ende der ersten Phase zu.
Das übergeordnete Ziel des Projekts war die Verbesserung der Klauengesundheit des Schweizer Rindviehbestands. Dies sollte unter anderem durch die digitale Erhebung von Klauengesundheitsdaten während der routinemässigen Klauenpflege durch gewerbsmässig arbeitende Klauenpfleger ermöglicht werden. Weiter spielten die Betreuung der teilnehmenden Betriebe und das regelmässige Monitoring von deren Klauengesundheitsdaten eine zentrale Rolle.
Übersicht über viele Daten
Durch das Projekt «Gesunde Klauen» wurden insgesamt 70 Klauenpfleger in der elektronischen Erhebung von Klauengesundheitsdaten mittels der Software «Klaue» von DSP Agrosoft geschult. Die digitale Erhebung der Klauenpflegedaten dient, im Gegensatz zur handschriftlichen Dokumentation, einerseits der besseren Übersicht des Klauengesundheitszustandes der gesamten Herde und der Einzeltiere auf einem Betrieb.
Andererseits konnten die über die Jahre gesammelten Daten von rund 182 000 Klauenpflegen auch bei der Zuchtwertschätzung für Klauengesundheit verarbeitet werden, welche die Arbeitsgemeinschaft Schweizer Rinderzüchter (ASR) im Jahr 2025 lancieren wird.
Erkenntnisse aus der Umfrage
Im Rahmen des Projekts wurde in den vergangenen Wochen eine Onlineumfrage bei Landwirten und Klauenpflegern durchgeführt, die sie zum Projekt «Gesunde Klauen» befragte. Anhand der rund 400 vollständig eingegangenen Antworten zeigte sich, dass der Hauptgrund für die Projektteilnahme bei mehr als 80 % der Landwirte darin bestand, sich dank der digitalen Dokumentation eine Übersicht über die Klauengesundheit einer Herde zu verschaffen.
Bei den teilnehmenden Klauenpflegern sieht es ähnlich aus: Während für 75 % die kostenlosen Schulungen und Weiterbildungen von zentraler Bedeutung für die Projektteilnahme waren, gab mehr als die Hälfte an, dass die digitale Dokumentation ihre Arbeit erleichtere.
Trotz Herausforderungen: Digitale Dokumentation bietet viele Vorteile
Trotz anfänglicher Herausforderungen konnte gezeigt werden, dass die digitale Dokumentation zahlreiche Vorteile bietet. So erhalten sowohl Tierhalter als auch Klauenpfleger einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand der Tiere. Darüber hinaus können immer wiederkehrende, chronisch kranke Kühe anhand der Tierhistorie im Auge behalten und bei Ausbleiben des Behandlungserfolgs ausgemerzt werden.
Auch Nachbehandlungen können unkompliziert eingetragen werden und es besteht die Möglichkeit, Kühe zu kennzeichnen, die erneut im Klauenstand untersucht werden müssen. Diese und weitere Möglichkeiten der digitalen Dokumentation tragen dazu bei, die Effizienz und Transparenz der Klauenpflege zu steigern und die Tierhalter dabei zu unterstützen, die Gesundheit ihrer Tiere optimal im Blick zu behalten.
Phase I ist vorbei doch die digitale Erfassung bleibt
Die digitale Erfassung der Routineklauenpflegen wird auch nach Ende der Phase I von den eingearbeiteten Klauenpflegern weitergeführt. Bei Bedarf sollen auch neue Klauenpfleger für die digitale Datenerhebung ausgebildet werden.
Trotz des Endes der ersten Phase wird in der zweiten Phase des Projekts sowohl den Schweizer Milch- und Mutterkuhbetrieben als auch den in der Schweiz tätigen Klauenpflegern weiterhin qualifiziertes Fachpersonal zur Verfügung stehen. Es wird die Teilnehmenden in Fragen der Klauengesundheit und -pflege sowie bei der elektronischen Dokumentation kompetent begleiten.