«Wichtig ist uns das Tierwohl», sagt Pascal Brändle. Der Stall ist geräumig mit 63 breiten Liegeboxen und Gängen, die über die Vorschriften hinausgehen.
Roboter sorgen für Effizienz
Jederzeit können die Kühe in den Auslauf, die nicht-melkberechtigten Kühe durch ein Weidetor auf die Weide. Beim Melkroboter handelt es sich um einen VMS V300 von DeLaval, ebenso dreht ein blauer Entmistungsroboter RC550 seine Runden.
Für gute Luftzirkulation sorgen eine grosse Öffnung am Dachfirst (Courtains) und Rolltore sowie ein Spaceboard längs an der Stallwand. Dabei handelt es sich um senkrechte Holzlamellen mit Schlitzen. «Selbst bei 40 Grad C im Sommer war es im Stall angenehm luftig», sagt Pascal Brändle. Die Bauzeit dauerte ein halbes Jahr. Im Frühjahr konnten die Kühe ihre neue Heimat beziehen.
«Wir hatten schon vorher einen Laufstall, so dass die Kühe sich rasch eingewöhnten», sagt der Betriebsleiter. Durch den Melk- und Entmistungsroboter ist er nun einiges arbeitseffizienter unterwegs. Eine Arbeitserleichterung ist zudem das Einstreusystem mit Strohpellets.
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Kälber dürfen saugen
Im neuen Stall wird die muttergebundene Kälberaufzucht praktiziert. «Das war mir wichtig, vor allem nachdem ich selbst Mutter geworden bin», sagt Patricia Brändle. «Und es ist auch arbeitsmässig kein Problem», fügt Ehemann Pascal an.
Nach dem Abkalben bleiben die Mutterkühe mit den Kälbern in der Abkalbebox. Nach vier bis fünf Tage wird die Kuh stundenweise zurück in die Herde geführt. Nach dem siebten Tag kommt die Kuh definitiv in die Herde und die Kälber in den Kleinkälbergruppenstall. Drei- bis viermal am Tag besuchen die Mütter ihre Kälber. «Es gibt Kühe, die verlieren das Interesse an ihrer Nachzucht nach zwei Wochen, andere lassen fünf bis sechs Wochen säugen. Die Kälber saugen, wo es grad passt, manchmal zu viert an einer Kuh. Das funktioniert problemlos», erzählt Pascal Brändle.
Engagierte Familie: Da ist immer etwas los
Patricia Brändle absolvierte die Berufsprüfung und Pascal Brändle die Meisterprüfung als Landwirt nach dem jeweiligen Erstberuf Bäckerin/Konditorin und Forstwart.
Sie liefern Käsereimilch ab, bewirtschaften 30 ha nach IP-Suisse-Richtlinien. Und wie gesagt, Langeweile kommt bei Brändles nicht auf. Dafür sorgen die siebenjährige Lia und der fünfjährige Lenny. Auch ist Pascal Brändle für Holzerarbeiten unterwegs und seine Frau engagiert sich in ihrer Hundeschule oder der Bauernhofspielgruppe.