Vergangenen Samstag gingen viele der gemeinsam organisierten grossen Alpabfahrten wie etwa Ennetbürgen oder Schüpfheim im Entlebuch über die Bühne. Damit sind die meisten der Zentralschweizer Älplerinnen und Älpler zurück im Tal. Noch oben sind einige Jungviehherden zum «Nachputzen» frohwüchsiger Weiden oder auch noch bestossen sind Alpen mit einem hohen Anteil an Heuland und einem verhältnismässig kleinen Talbetrieb.

Volksfest im Tal

Das je nach Tal bald 20-jährige Konzept, die Sennten am selben Tag durch ein Dorf in Feststimmung marschieren zu lassen, ist noch immer ein Erfolgsgarant. Über 10 000 Besuchende standen beispielsweise wiederum am Strassenrand in Schüpfheim. Nebst den Älplern mit ihrem Vieh stehen Folklore, Brauchtum, traditionelle Musik, Marktstände und Chilbi-Stimmung im Vordergrund. Schaulustige kommen dabei von weit her. Englischsprachige Verkäufer der beliebten Plaketten sind in Schüpfheim im Vorteil. Die etwas kühleren Temperaturen mit Nieselregen schaden dem Verkauf von Alpkäse erfahrungsgemäss nicht.

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Schwieriger Start in den Alpsommer

Im Frühling vertrieben das schlechte Wetter und die miserablen Bedingungen zum Weiden viele Älpler in die Höhe in der Hoffnung, dass die Tiere auf den Alpweiden weniger Trittschäden verursachten als auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Tal. Der Sommer war dann futterwüchsig, tönt es aus der Szene. Teils wurde Futter überständig. Während den ersten Wochen hätten sich viele Alpen einen höheren Besatz gewünscht, um dem Futterberg Herr zu werden. Und trockene Alpen hätten gerne etwas häufiger Niederschläge gehabt ab Juni. Unwetter waren im Zentralschweizer Sömmerungsgebiet selten. Dafür beschäftigt der Wolf längst nicht «nur» noch Schafalpen, sondern alle Tierhalter.