Die Zeit der Fohlengeburten steht wieder bevor, und damit beginnt für die Pferdehalter eine verantwortungsvolle Phase. Damit sowohl Stute als auch Fohlen gesund und gut versorgt sind, gilt es, wichtige Punkte zu beachten – von der richtigen Fütterung über die Geburtsvorbereitung bis zur Betreuung nach der Geburt.

Versorgung der Stute

Eine optimale Versorgung der Zuchtstute während der Trächtigkeit ist essenziell für die gesunde Entwicklung des Fötus. Hypona von der UFA AG betont, dass vor allem die Mikronährstoffzufuhr optimal auf die Bedürfnisse der Stute abgestimmt werden muss. In den ersten sieben Trächtigkeitsmonaten kann ein «normales» Ergänzungsfutter verwendet werden. Der häufigste Fehler in dieser Phase sei eine Überfütterung der Stute.

Ab dem achten Trächtigkeitsmonat muss die Fütterung angepasst werden, da das Fohlen nun stark wächst und der Platzbedarf im Mutterleib steigt. Dies reduziert die Futteraufnahmekapazität der Stute. Eine Erhöhung des Nährstoffgehalts durch ein konzentriertes Ergänzungsfutter und ausreichend Raufutter (qualitativ gutes Heu) ist notwendig. Eine Umstellung der Fütterung sollte immer langsam über zehn bis 14 Tage erfolgen.

Tipp: Kurz vor der Geburt kann die Heuration leicht reduziert werden, um den Verdauungstrakt zu ent lasten.

Während der Laktation

Nach der Geburt muss die Kraftfutterration an die Milchleistung angepasst werden. Eine zu starke Steigerung des Kraftfutters zur Anregung der Milchproduktion kann dem Fohlen schaden, da es in den ersten Tagen nur wenig trinkt und ein Milchüberangebot Durchfall verursachen kann.

In den ersten Laktationsmonaten hat die Stute einen besonders hohen Bedarf an Protein, Energie sowie Vitaminen und Spurenelementen, um ausreichend Milch zu produzieren. Der Höhepunkt der Milchleistung wird im zweiten Laktationsmonat erreicht.

Die Geburt

Im eben begonnen Jahr zeichnen sich die ersten Fohlengeburten bereits mit dem Jahreswechsel ab. Während früher viele Fohlen noch im Winter geboren wurden, hat sich die Hauptsaison zunehmend in die Frühjahrsmonate verlagert. Dies hat den Vorteil, dass Stute und Fohlen mehr Zeit auf der Weide verbringen können und weniger Stallarbeit anfällt. Ein Decken im April oder Mai bietet weitere Vorteile: Die Rosse der Stute ist besser sichtbar, und bei wärmeren Temperaturen verläuft sie kürzer.

Trotz der meist problemlosen Geburt können Komplikationen auftreten, die zum Tod des Fohlens oder seltener der Stute führen können. In solchen Fällen muss schnell gehandelt werden, um eine Ersatzmutter für das Waisenfohlen zu finden, da die Milchproduktion der Stute ohne Fohlen rasch versiegt. Kolostralmilch-Präparate können vorübergehend helfen.

Der SOS-Fohlen-Dienst unter der Leitung von Tierärztin Sybil Lüthi bietet wertvolle Unterstützung bei der Vermittlung von Ammenstuten und bei Notfällen.

So sollte es sein
 
- Erste Aufstehversuche: 15 bis 45 Minuten nach der Geburt
- Erstes Saugen und Kolostrum­aufnahme: Innerhalb von 3 Stunden
- Körpertemperatur: 37,1 bis 38,9°C
- Abgang des Darmpechs: 3 bis maximal 24 Stunden nach der Geburt
- Harnabsatz: Innerhalb von 12 Stunden
- Abgang der Nachgeburt: 2 bis 6 Stunden nach der Geburt.