Im Fanel fühlen sich die Kormorane wohl. Täglich legen sie für die Nahrungssuche zwischen 20 bis 50 Kilometer zurück. Politischer Vorstoss Berner Grossräte wollen eine Regulierung der Kormorane im Bielerseegebiet Sunday, 13. November 2022 Der Berner Grossrat Bruno Martin (Grüne) ist stolz. Der Biowinzer aus Ligerz hat seine Motion «Nachhaltiger Umgang mit der Kormoran-Population» im Grossen Rat durchgebracht. Und das ohne die Rückendeckung des Regierungsrates. Denn dieser empfahl, die Ziffern eins und zwei der Motion in Postulate umzuwandeln, und bei Punkt drei empfahl er die Abschreibung. Daraus wird nun nichts. Der Grosse Rat hat vergangene Woche anders entschieden.

Der Auftrag an den Regierungsrat ist nun klar

Mit der Annahme der Motion wird der Regierungsrat mit Folgendem beauftragt:

  1. Der Kormoranbestand ist mit geeigneten Massnahmen auf einem Niveau zu stabilisieren, dass eine nachhaltige Berufsfischerei möglich ist.
  2. Bedrohte Fischarten und deren Laichgebiete – wie die Öko-Systeme dazu – sind besser vor den Kormoranen zu schützen.
  3. Der Regierungsrat koordiniert die Massnahmen mit den Nachbarkantonen.

Einzig die Parteikolleg(innen) von Bruno Martin haben sich mehrheitlich gegen die Motion ausgesprochen. Für Bruno Martin ist das kein Problem, auch wenn ihn einige Voten enttäuscht haben. Er habe ein Bedürfnis aus der Bevölkerung aufgenommen. «Das ist mir sehr wichtig», betont er gegenüber der BauernZeitung. Denn vom Volk sei er gewählt worden. Wichtig sei ihm auch, gegen die Regierung etwas erreicht zu haben. Er recherchiere und agiere gerne parteiübergreifend und lösungsorientiert. Dadurch könne viel mehr bewirkt werden als durch reine Machtpolitik.

Bruno Martin ist stolz darauf, erreicht zu haben, dass die Regierung nun mit verschiedenen Verbänden sprechen muss. Er habe Mut und Selbstvertrauen bewiesen. «Das hat Signalwirkung», ist er sich sicher. Denn werde sachpolitisch agiert, könnten auch kleine Fraktionen etwas bewegen.

Kein Widerspruch des Grünen

Dass er als Grüner diese Motion eingereicht habe, sei kein Widerspruch. Es sei inhaltlich schliesslich nicht einfach um den Abschuss der Kormorane gegangen. Denn in der Motion werden auch der Naturschutz, Laichplätze, Feuchtgebiete, bedrohte Fischarten und die Verteilung von Kantonsgeldern thematisiert, betont Bruno Martin.