«Die Gesundheit der von der Suisag betreuten Schweinebestände kann als sehr gut bezeichnet werden», schreibt die Unternehmung im luzernischen Sempach als Fazit im aktuellen Gesundheitsbericht 2024. Auch im internationalen Vergleich sei das Ergebnis sehr positiv. Rund 90 % aller Schweizer Schweinebetriebe werden vom seit 2005 zur Suisag gehörenden Schweinegesundheitsdienst betreut.
Klauenprobleme auf Platz eins
Im Bericht ausgewertet wurden die häufigsten Behandlungsgründe. Bei Saug- und Absetzferkeln ist dies Durchfall vor Gelenkentzündungen. Bei Mastschweinen und Remonten sind die Gelenkentzündungen gar Hauptbehandlungsgrund. Bei den Galtsauen und Ebern sind Klauen und die unteren Gliedmassen Behandlungsgrund Nummer eins.
Nach Auswertung der Daten des elektronischen Behandlungsjournals habe sich sogar gezeigt, dass bei den Galtsauen 71 % aller Behandlungen – abgesehen von Hormonbehandlungen rund um Zyklussynchronisation und Geburt – auf Klauen und untere Gliedmassen oder Gelenkprobleme zurückzuführen sind. Säugende Muttersauen mussten am häufigsten wegen Problemen bei der Geburt und in der Nachgeburtsphase behandelt werden.
Antibiotika-Einsatz konstant
Der Antibiotika-Einsatz im Vergleich zum Vorjahr verlief sich laut Bericht auf einem konstanten Niveau. Der Anteil eingesetzter kritischer Antibiotika liegt in den meisten Tierkategorien unter 12 %. Bei den Tierkategorien Galtsauen/Eber sowie säugende Sauen liegt der Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Weniger kritische Antibiotika wurden v. a. bei den Absetzferkeln eingesetzt. Dies könnte laut Bericht jedoch darauf zurückzuführen sein, dass Colistin im Jahr 2023 noch als kritisches Antibiotikum ausgewertet wurde und im vorliegenden Bericht nicht mehr. Ein Anstieg konnte allerdings bei den Saugferkeln sowie bei den Mastschweinen und Remonten festgestellt werden. Diese Entwicklung stelle eine unerwünschte Tendenz dar und werde vom SGD im Auge behalten.
Geringe Fortschritte
Handlungsbedarf bestehe jedoch immer noch auf einigen Betrieben bei der Biosicherheit. Trotz vieler Anstrengungen aller Partner seien die erzielten Fortschritte in der gesamten Wertschöpfungskette bisher noch zu gering, heisst es. Zwar konnte auf etlichen Betrieben eine Verbesserung der Biosicherheit festgestellt werden, doch es gebe immer noch viele Betriebe, bei denen dringender Handlungsbedarf bestehe.
Besonders wichtig sei dieser im Hinblick auf die sich verschärfende Bedrohungslage durch Seuchen wie der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Maul- und Klauenseuche (MKS). Konkret bestehe sowohl in Zucht- als auch in Mastbetrieben hinsichtlich der Abgrenzung gegen aussen sowie in der Besucherhygiene und -schleuse Optimierungspotenzial. Erfreuliche Resultate zeigen sich hingegen bei der Bekämpfung von Schadnagern.