Die Vereinigung Seeländischer Fleckviehzuchtgenossenschaften geht teilweise neue Wege. Erstmals wurde die Delegiertenversammlung (DV) nicht tagsüber, sondern am Abend durchgeführt. Die Delegierten trafen sich dafür am 9. Februar 2023 im Restaurant Bären in Worben. Wie bereits in den letzten beiden Jahren wurde zudem an der DV darauf verzichtet, die 100'000er-Kühe zu ehren.

Das Zusammensitzen unter Bauern ist wichtig

Die Ehrung wird am Sommeranlass der Vereinigung stattfinden. Dieses Vorgehen soll so beibehalten werden. «Wir haben gemerkt, dass das eine tolle Sache ist», bemerkte der Präsident Walter Rolli. Und: «Ich finde das gut, es wird uns etwas geboten und wir kommen zum Austausch zusammen. Und das ist etwas Wichtiges in der Landwirtschaft», betonte Rolli weiter. Der Sommeranlass findet heuer bei Familie Bangerter auf dem Betrieb der BG Frauchwil, Gemeinde Rapperswil, statt, welche ebenfalls eine zu ehrende Kuh im Stall stehen hat.

Die Stiere werden nicht mehr vorgestellt

Dass die DV nicht mehr ganztägig im Saal des Seelandheims Worben stattfand, hat mehrere Gründe. Einerseits wurde heuer zum ersten Mal auf die Vorstellung der für Besamungen zur Verfügung stehenden Stiere, die früher am Nachmittag nach der DV stattgefunden hatte, verzichtet. Die würden ja eh alle drei Monate ändern, meinte Rolli dazu. Auch eine Rolle spielte der finanzielle Aspekt, den die ganztägige Saalmiete mit sich brachte.

Gesucht wird ein Experte

Walter Rolli betonte weiter, dass die Vereinigung Ausschau nach einem Experten aus den eigenen Reihen halten müsse. Der jetzige Experte Andreas Stotzer befinde sich im fünften von zwölf Amtsjahren. «Wir sollten jemanden haben, wenn Andreas aufhört», gab der Präsident zu bedenken. Auch wenn der Kurs sehr viel abverlange, ist Walter Rolli zuversichtlich, jemanden zu finden, bekräftigte er auf Nachfrage.

Heuer ist kein Jahresbeitrag fällig

Adrian Stotzer präsentierte die Jahresrechnung, die ein Minus von 381 Franken aufweist. Dies führe daher, dass im 2022 keine Jahresbeiträge erhoben wurden. Die Versammlung beschloss auf Antrag des Vorstandes, dass auch heuer kein Jahresbeitrag zu zahlen sei.

Aufruf, das Wahlrecht wahrzunehmen

Nebst Walter Rolli wiesen unterschiedliche Redner auf die nationalen Wahlen im kommenden Herbst hin. Mehrfach wurden die Viehzüchter(innen) aufgefordert, die bäuerlichen Vertreter(innen) wählen zu gehen und auch Mitmenschen zu mobilisieren, ihren Wahlzettel auszufüllen. Der Präsident liess es sich nicht nehmen, all jenen zu danken, die der Bevölkerung in Gesprächen die Landwirtschaft näherbringen. «Der Dialog mit den Konsumenten bringt viel», ist Walter Rolli überzeugt. Zudem brauche es das Zusammenstehen der landwirtschaftlichen Branche, machte er deutlich.