Das Schweinehochhaus auf sechs Etagen schliesst seine Tore für immer. Grund dafür war der Aktivismus einer Deutschen Tierrechtsorganisation, welche die «katastrophalen Zustände» im Schweinezuchtbetrieb über Jahre hinweg dokumentiert und veröffentlicht hatte. Gegen Ende der langjährigen Auflehnung gegen die vorherrschende Tierquälerei hatte die Organisation mit einer Grossdemo gedroht und die Verantwortlichen und Einzelpersonen mit dem gefilmten Material angeklagt, wie einer Mitteilung des Deutschen Tierschutzbüros hervorgeht. Im Jahr 2022 kam es dann schliesslich zu Verurteilungen. «Die Staatsanwaltschaft erliess Strafbefehle gegen zwei Personen mit dem Vorwurf der Tierquälerei. Als Beweis dienten dabei sowohl die Videoaufnahmen als auch eine pathologische Untersuchung von Ferkeln, die das Veterinäramt bei einer Kontrolle 2018 beschlagnahmte und untersuchen liess», wie das Tierschutzbüro schreibt.

Versteckte Kameras

Die Bilder der versteckten Kamera zeigten verletzte und kranke Tiere sowie Sauen, die in Kastenstände eingepfercht worden waren. Teilweise konnten sich die Tiere nicht einmal umdrehen, wie das Deutsche Tierschutzbüro beobachtete. Regelmässig seien Schweine und Ferkel von den Mitarbeitenden misshandelt worden. Ausschlaggebend für die Schliessung des Schweinehochhauses in Maasdorf bei Halle (Sachsen-Anhalt) sei unter anderem das publizierte Bildmaterial gewesen, welches bezeugte, dass Ferkel auf den Boden geschlagen wurden, um getötet zu werden. 

Damals ein «Vorzeigebetrieb»

Das in DDR-Zeiten erbaute Schweinehochhaus galt damals angeblich als Vorzeigebetrieb. Statt in die Breite ging man architektonisch in die Höhe, was die Arbeitsabläufe hätte kostengünstiger machen sollen, heisst es. Nun ist das Gebäude fünf Jahre leer gestanden – «eine Inbetriebnahme ist inzwischen nicht nur sehr unwahrscheinlich, sondern auch rechtlich sehr schwierig, denn die Zulassung ist erloschen und müsste neu beantragt werden», wie man der Mitteilung entnehmen kann. «In dieser Hölle werden keine Schweine mehr gequält», zeigt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V erfreut.

Hier gehts zum Video-Beitrag von Stern TV über das sechsstöckige Schweinehochhaus in Sachsen-Anhalt.