Diverse Braunvieh-Stiere haben mit der April-Zuchtwertschätzung bei der Produktion grössere Einbussen erlitten. Neben der Basisanpassung und Veränderungen aufgrund der Schätzung mit neuen Töchtern und mehr Milchproben, gibt es eine weitere Ursache dafür. Stark getroffen hat es den Biver-Sohn Bender, nachdem er in der Dezember-Zuchtwertschätzung massiv zulegen konnte. Bender verlor jetzt wieder 62 Punkte und liegt jetzt mit einem GZW von 1309 auf dem siebten Rang.

Deutlich behaupten

Besser ging es dem Stier Fact, der seine Spitzenposition mit einem GZW von 1430 deutlich behaupten konnte. Über 1000 kg Milch, bei einem indifferenten Eiweissgehalt, dazu ein hoher Fitnesswert von 128 und eine Gesamtnote von 110 im Exterieur sind seine Stärken. Mit einem GZW von 1377 setzt sich Sinatra neu auf den zweiten Platz. Er zeigt einen Milchwert von 135 und ein Fitnesswert von 118. Sicher gibt es im Exterieur, wo Sinatra eine Gesamtnote von 109 aufweist, viel bessere Stiere als dieser Seasidebloom-Sohn. Auf dem dritten Platz, mit einem GZW von 1374, kann sich Simbaboy weiterhin bestätigen. Seine Stärken liegen vor allem im Milchgehalt (Eiweiss +0,33 %), im Fitnesswert (128) und auch sein Weidezuchtwert von 135 ist beachtlich. Im Exterieur sind von Simbaboy bisher 555 Töchter linear beschrieben, mit einer Gesamtnote von 108. Glanzpunkt in seiner Exterieurvererbung ist sein Euterindex von 117. Bei der Anpaarung ist bei der oberen Linie, bei der Beckenlage und in der Zitzenstellung (vorne weit aussen), Vorsicht geboten. Nicht ganz so gut ging es Superstar, dem Blooming-Sohn aus Italien. In der Dezember-Zuchtwertschätzung hatte er noch sein Debüt und stieg knapp mit 700 kg Milch ein. Vier Monate später hat er diesbezüglich nur noch 448 kg zu bieten. Glanzpunkt ist aber sicher seine Exterieurvererbung, wo jetzt 159 Töchter beschrieben sind. Mit einer Gesamtnote von 121 gehört er diesbezüglich zu den Besten.

Erwartungen erfüllt

Der Fachausschuss Genetik konnte mit der Zuchtwertschätzung April auch neue Stiere klassieren. So sind Capucino, Romino und der Hornlosvererber Victor P neu im Zweiteinsatz von Swissgenetics. Cajochen’s Nello Capucion war durch sein interessantes Profil bereits als Jungstier stark nachgefragt. Heute, mit einem GZW von 1237, überzeugt er durch ein komplettes Nachzuchtresultat und wird den Erwartungen gerecht. Mit +630 kg Milch, positiven Inhaltsstoffen von +0,16 % Fett und 0 % Eiweiss weist er die gewünschten Kaseine BB und A2/A2 auf. Die frühreifen Töchter weisen eine gute obere Linie (125) und viel Milchcharakter auf. Bei der Beckenlage (99) braucht er sicher einen Ausgleich. Mit einem Euterindex von 129 gehört er zu den Topvererbern. Speziell in der Nacheuterbreite und Nacheuterhöhe liegen seine Stärken. Bei der Anpaarung ist sicher auf seinen knappen IFF von 101 Rücksicht zu nehmen. Romino (GZW 1232) ist ein später Blooming-Sohn, der den Sprung in den Zweiteinsatz schaffte. Mit +1445 kg Milch ist er der höchste Milchvererber im Angebot von Swissgenetics. Leider sind seine Milchgehalte (Fett −0,39 %, Eiweiss −0,19 %) doch recht tief, wie auch sein Fitnesswert (94). Aber seine positive Zellzahlvererbung sowie seine ideale Melkbarkeit von 110 unterstreichen seine Leistungseigenschaften. Im Exterieur sind von Romino bisher 89 Töchter beschrieben, was ihm die hohe Note von 122 einbringt. Er macht typstarke Kühe mit sehr guten Eutern und Fundamenten. Einzig in der Beckenneigung (90) braucht er einen Ausgleich. Der heterozygot Hornlosvererber Victor P-ET (GZW 1216), darf als optimaler Weidestier bezeichnet werden. Mit einer moderaten Kreuzbeinhöhe von 102 und starker Euteraufhängung überzeugen seine Töchter vollauf. Mit +615 kg Milch, leicht positiver Eiweissvererbung (Fett −0,08 %) und Beta-Kasein A2/A2, weist Victor P auch Vorzüge auf der Produktionsseite auf. Im Exterieur sind von Victor P bisher 122 Töchter beschrieben mit einer Gesamtnote von 109. Die gute Euternote von 121 fallt positiv auf. Im Rahmen und im Fundament braucht dieser Viking-Sohn jedoch etwas Unterstützung.

Die Plätze getauscht

Beim Original haben Orlando und Lordan die Plätze getauscht. Neu liegt der Rico-Sohn Orlando mit einem GZW von 1324 an der Spitze des Klassements. Starke Milchgehalte, bei −39 kg Milch, ein hoher Fitnesswert (118), ein hoher Weidezuchtwert (132), wie auch seine gute Fleischleistung gehören zu seinen Vorzügen. Glanzpunkte in seiner Exterieurvererbung sind seine guten Fundamente und Becken, die Orlando an seine Töchter weitergibt. Einziger Wermutstropfen ist, dass Orlando Träger von OH1 ist. Neu auf dem zweiten Platz, mit einem GZW von 1305, folgt Lordan. Positive Milchinhaltsstoffe bei +238 kg Milch und ein sehr starkes Exterieur mit einer Gesamtnote von 125 gehören zu seinen Stärken. Sicher muss bei der Anpaarung die Melkbarkeit, die Töchterfruchtbarkeit und die NRR-Rate von Lordan beachtet werden.