Schon im Vorfeld war man gespannt, wie die Viehversteigerung der Familie Richard und Sandra Ueltschi aus Les Reussilles wohl ausfallen wird. Einerseits wusste man, dass der Züchter mit seinen Tieren einiges zu bieten hatte und andererseits war auch klar, dass Milch gesucht ist und die Corona-Lockerungen genau zum richtigen Zeitpunkt kamen.
Nicht enttäuscht
Die Viehversteigerung hat auf jeden Fall nicht enttäuscht: Viel Publikum, ein starker Alois Wyss als Gantrufer und das wichtigste: Eine hervorragende Qualität der aufgeführten Tiere. Unterstützt wurde die Familie Ueltschi, welche ihre acht ältesten Kühe behielt, auch von den Jungzüchtern aus dem Jura, die mit zusätzlichen Tieren anwesend waren. Insgesamt präsentierten sich so 44 Kühe, Rinder und Kälber im Katalog.
Weit über dem Durchschnitt
Schon als die erste Katalognummer, die Hardy-Kuh Hildi, den Ring betrat, wusste man, dass heute die Preise weit über dem Durchschnitt sein werden. Im Eiltempo wurde die 4000er-Marke geknackt und die mit 44 44 93 punktierte und nähige Zweitkalbskuh Hildi ging schlussendlich für 4400 Franken weg. Vor allem bei den Rindern wurden ausgesprochen gute Preise bezahlt. So löste doch das bald zweijährige SF-Rind Kilian Saliana 3400 Franken. Besser ging es noch der RH-Kuh Power Snow-White, welche mit ihrer starken Leistung, dem hohen Eiweissgehalt und dem guten Exterieur ihre Fans hatte. Alois Wyss konnte sie schlussendlich für 5800 Franken zuschlagen.
Bekannte Genetik
Gespannt wartete man auf den Auftritt der 90-punktigen SF-Erstlinskuh Les Richard Goran Swarda. Mit einer sehr guten Abstammung, top ausgewiesen und trächtig mit dem Stier Florino: Kein Wunder, dass diese Kuh für 6500 Franken an einen Käufer ging. Richtig in Fahrt kam Alois Wyss, als die Odyssey-Tochter Samaya den Ring betrat. Samaya, eine Vollschwester von Swanda, der Stierenmutter von Swat. Samaya, frisch in die zweite Laktation gestartet und als Rind schon mit VG 85 beschrieben. Schon fast in 500er-Sprüngen liess der Gantrufer die Angebote in die Höhe schnellen. «Du bisch ä Ehremaa, wes Chrieg git, wirsch du sicher niä verletzt», tönt es aus dem Mikrofon von Wyss. «Säg 7000, 7000 – was hani nid scho aus für di ta», fixiert der Gantrufer einen Käufer mit seinen Sprüchen. Dabei war ihm auch das Gelächter aus dem Publikum garantiert. Schlussendlich ging die schöne Samaya für 7200 Franken aus dem Ring.
Ein Kalb für 6000 Franken
Ein regelrechtes Bieterduell fand statt, als das am 27. April 2021 geborene Kalb Les Richard Jeremy Samya den Ring betrat. Aus jeder Ecke hagelte es Angebote für das zwei Monate alte Kalb. Denn seine Mutter war keine geringere als die erwähnte Vollschwester der bekannten Swat-Mutter. 4000 Franken hier, 4500 Franken dort. «Säg grad 5000», so der Gantrufer. Das war aber noch nicht alles: Für 6000 Franken wurde schlussendlich das zwei Monate alte Kalb zugeschlagen.
Mit von der Partie
Auch die Jungzüchterinnen hatten mit ihren Tieren mehrere Leckerbissen zu bieten. Stellvertretend hier die sehr rassige und top aufgeeuterte Chaux-Red Rebar Rhodes von Jean-Marie und Sébastien Thiévent aus Les Reussilles. Genetisch hornlos, sehr gut ausgewiesen und frisch in der zweiten Laktation, war sie einem Käufer 6000 Franken wert. Rhodes ging an einen bekannten Züchter ins Emmental. Von ihr könnte man in Zukunft noch einiges zu hören bekommen.