Langlebigkeit in der Viehzucht liegt in aller Munde: Vitale Kühe mit hoher Lebens-leistung sind das Ziel jedes Milchviehhalters. Wie kann man überhaupt solche Kühe züchten? Stammen diese Kühe von Stieren ab, deren Mütter, Grossmütter oder Urgrossmütter auch mehrere Laktationen absolvierten oder sind es Kühe von Stieren, deren Mütter noch nicht einmal abgekalbt haben? Eine Besamungsstation in Amerika geht hier ihren eigenen Weg: Die Triple-Hil Sires. 2010 gründeten Galen Weber und die Cousins Lowell und Jared Martin das Unternehmen. Triple-Hil Sires verkauft Sperma von Stieren, die nicht nur mit ihrem aAa-Code für Aufsehen sorgen, sondern ihre Stiere stammen auch von sehr langlebigen und exterieurstarken Kuhfamilien ab.

Ergebnis von Leistungen

«Triple-Hil Sires wurde 2010 als Ergebnis einer Abkehr der Branche von der ‹Zucht mit gesundem Menschenverstand› gegründet», sagt Galen Weber auf Anfrage der BauernZeitung. «Wir sind der Meinung, dass die Genetik von Stieren und Rindern als Ergebnis von Beobachtungen und Leistungen in ihrem wirklichen Leben ausgewählt werden sollte, anstatt nur auf der Grundlage von Indizien und Formeln. Unser Ziel ist es, die Genetik für die Milchviehhalter bereitzustellen, die auf bewährten Kuhfamilien, ausgewogenen Anpaarungen und echten Leistungen basieren», führt Weber weiter aus. Als Züchter kennen die drei Unternehmer fast jede Kuh und jede Abstammung und arbeiten intensiv mit dem Triple-A-System. «Wir wollen Stiere, die das Resultat aus ausbalancierter Triple-A-Anpaarungen sind. Und Stierenmütter sollten schon viele Laktationen absolviert haben», sagt Weber. Somit setzt Triple-Hil Sires nicht wie andere KB-Stationen bei der Stierenbeschaffung auf die genomische Selektion, sondern vielmehr auf bewährte und langlebige Kuhfamilien. «Ich denke, diese alten Kühe haben bewiesen, dass sie das Zeug haben, viel und lange Milch zu produzieren. Wir sind überzeugt, dass, wenn wir diese Kühe mit dem richtigen Stieren anpaaren, sie diese Eigenschaften auch an ihre Nachkommen weitervererben», sagt Weber.

Hohe Erwartungen

Beim Einkauf der Stiere gelten bei Triple-Hil Sires folgende Richtlinien: Sie sollten aus einer Triple-A-Anpaarung und vorzugsweise aus drei Generationen EX-Kühen stammen. Die Stiere sollten selbst auch einen guten Körperbau vorweisen können und der Vater sollte solide getestet sein, im Idealfall sind schon gute Töchter vorhanden. Aber auch an die Stierenmutter werden hohe Erwartungen gestellt: «Die Mutter eines Stieres muss in ihrem Umfeld gute Leistungen erbracht haben. Sie muss gut melken, gut züchten und einen hohen Fett- und Eiweissgehalt aufweisen», sagt Galen Weber. Sie müsse zudem ausgeglichen sein, eine gute Klassifizierung und einen tiefen Stammbaum haben. Mit anderen Worten, sie muss eine rentable, funktionierende Kuh sein, mit einer starken Familie im Rücken, um ihren Zuchterfolg untermauern zu können. «Wir finden diese Stiere und ihre Mütter überall in den USA auf verschiedenen Betrieben. Dabei bekommen wir viele Anrufe und besuchen viele Farmen. Unsere Stiere sind normalerweise das Ergebnis eines Züchters, der versucht, die nächste grosse profitable Kuh für seine Herde zu züchten», hält Weber fest.

Berühmte Stiere

In den letzten Jahren ist auch der Stierenbestand bei Triple-Hil Sires laufend gewachsen. Dabei waren die wichtigsten Stierenväter in der Vergangenheit: Sunnylodge Linjet, Comestar Leader und Canyon Breeze Allen. «Die Liste könnte sicher noch viel weitergehen. Tolle Stiere mit tollen Stammbäumen und tollen Töchtern, aus denen alte Kühe hervorgegangen sind», schwärmt Galen Weber. So sind die Stiere von Triple-Hil Sires nicht nur in Übersee, sondern auch in Europa über K.I. Samen erhältlich. «Wir haben eine gute Partnerschaft mit ihnen, weil sie unser Sperma in Europa verkaufen und wir im Gegenzug auch ihre Genetik in den USA», hält er fest.