Heute werden weniger als 5 Prozent der anfallenden Hofdüngermengen energetisch genutzt. Der Markt für Co-Substrate ist hingegen gemäss Ökostrom Schweiz, dem Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten, weitgehend ausgeschöpft.

Potenzial ist gegeben

Der Trend gehe deshalb weg von Co-Substraten hin zu rein landwirtschaftlichen Reststoffen und Hofdüngern, auch mit dem Ziel einer Maximierung der Klimaschutzleistungen. Das Potenzial für den Einstieg in die Biogasproduktion wäre auf vielen vor allem grösseren Betrieben durchaus da, sagt Daniel Lampart, Landwirt und Geschäftsführer der Agrigas GmbH Mauensee. Nicht zu unterschätzen seien allerdings der Arbeitszeitbedarf und das nötige Fachwissen für den Betrieb solcher Anlagen.

Er rät aber, bei der Planung von Neubauten von Ställen ab 80 bis 100 GVE unbedingt die Integration einer allenfalls auch erst in Jahren realisierten Biogasanlage. So auch bezüglich Standort der Güllelager und Entmistungssysteme. CO2-Reduktion werde auch für Landwirtschaftsbetriebe immer wichtiger, das lasse sich am ehesten über Biogasanlagen erreichen.

Sichere Versorgung

Zwar müsse jeder Betrieb individuell berechnet werden, Lampart geht aber davon aus, dass ab 100 GVE das Kosten-Nutzen-Verhältnis für eine Biogasanlage stimmt.

Auch für kleinere Anlagen schon für 50 GVE sei das aber prüfenswert, wenn neben dem rein wirtschaftlichen Argument auch weitere Werte im Vordergrund stünden wie Optimierung der Hofdüngerlager, Heizungsersatz oder sichere Stromversorgung auf dem Betrieb.