Spitzensportler wie Heinz Frei achten auf ihre Ernährung. Der erfolgreiche Rollstuhlsportler hat drei Weltrekorde gefahren, etliche Weltmeistertitel, Olympia- und Marathonsiege geholt und outete sich an der UFA-2000-Tagung als Genussmensch, der gerne sowohl einen Cervelat als auch ein Schweinekotelett verzehrt.
«Ach mögen doch die Konsumenten auch so denken und handeln», entschlüpfte es Urs Berweger, UFA-Verkaufsleiter, der durch die Sauenzüchtertagung führte.
Zukunftsangst lähmt
[IMG 4] Frei verunfallte mit 20 Jahren bei einem Berglauf und erzählte, wie er wieder «auf die Beine» kam. Zu den zurzeit arg gebeutelten Schweineproduzentinnen und Schweineproduzenten sagte er: «Legt den Fokus auf die Betriebsentwicklung. Blickt der Zukunft mit Respekt entgegen. Ängste sind fehl am Platz, die lähmen einen nur.»
Ein bisschen Motivation konnte Frei allen mit auf den Weg geben, auch wenn die Jahresauswertung der Zuchtresultate ein tristes Bild zeichnet.
Im UFA-2000-Planer werten 300 Schweinezuchtbetriebe ihre Daten aus. Dadurch kommen über 65'000 Würfe mit ihren Reproduktionsdaten zusammen. 2022 sind die Sauenbestände leicht angestiegen, im Durchschnitt hielten die Züchter 81 Sauen (Vorjahr 79). Jede Sau brachte 24,6 Ferkel auf den Markt.
Tiefrote Zahlen
Die Detailzahlen zeigen, dass die Sauenzüchter ihren Betriebszweig im Griff haben und wissen, an welchen Stellschrauben zu optimieren ist. Aber gegen die tiefen Preise und das steigende Kostenumfeld half das auch nicht. 2022 betrug der durchschnittliche vergleichbare Deckungsbeitrag 343 Franken pro Sau und Jahr. 2021 waren es noch 1828 Franken gewesen, 2020 über 3000 Franken.
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Die ganze Misere offenbart sich auch im Vergleich der Zuchtbetriebe. Die besten Züchter holten 662 Franken heraus. Bei jenen im schlechtesten Viertel waren es gerade mal 61 Franken.
20 Prozent weniger
Für die Mäster war das Jahr 2022 eines der schlechtesten überhaupt, dies, obwohl sie im Stall alles richtig machten. So konnten viele Betriebe mit weniger Abgängen als im Vorjahr abschliessen.[IMG 3]
Die sinkenden Preise und die steigenden Kosten für Futtermittel und Energie schlugen sich eins zu eins im Deckungsbeitrag nieder. «Die erste Jahreshälfte 2022 hielten sich die Preise im Rahmen. Aber Auswertungen der zweiten Jahreshälfte zeigen, dass kaum ein Deckungsbeitrag von 30 Franken pro Masteinheit erreicht wurde», hielt Lukas Grüter von der UFA AG fest. Im Jahresdurchschnitt lag der Deckungsbeitrag bei Fr. 43.85 pro Masteinheit. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Reduktion von 20 Prozent.