Der Expander ist der Motor der UFA-Entwicklung. Seit 2020 wird das Futter in jedem konventionellen Mischfutterwerk des auf Tiernahrung spezialisierten Agrar-Unternehmens schweizweit expandiert – das heisst in allen vier Werken an den Standorten Herzogenbuchsee BE, St. Margrethen SG, Sursee LU und Puidoux VD. Schmackhaft, hygienisiert, verdaulicher und hochwertiger sei das Futter, das durch den Expander ging. Der Grund dafür ist die spezielle Verfahrenstechnik. Die Futtermischung durchläuft im Expander einen «Aufpopp-Effekt», wodurch die Oberfläche des Futters stark vergrössert und damit für die Verdauung aufbereitet wird – zu vergleichen also mit der Popcorn-Produktion.
Deutlich weniger CO2 als in China
Die UFA AG öffnete heuer an den verschiedenen Standorten die Türen, um Einblick zu gewähren in den Prozess der Produktion der Futtermittel. So auch im Werk Biblis, Herzogenbuchsee. 20 Jahre ist es bereits her, dass der blaue Gigant im Oberaargau eröffnet wurde. Seither hat sich auch im modernen Werk stetig vieles weiterentwickelt, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einer Führung durch die Etagen erklärten. So habe man beispielsweise am CO2 -Ausstoss der Futterproduktion gearbeitet. «Die UFA stösst nur 40 % so viel CO2 pro Tonne Futter aus, wie die weltgrösste Mühle in China», erklärte Paul Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei UFA AG, in seinem Referat.
Intensive Tierhaltung sei alternativlos
Steiner ist sicher, das Grasland Schweiz solle auch künftig ein Tierhaltungsland bleiben. Die gerne am Pranger stehende Produktionsform brauche aber griffige Zahlen, die verdeutlichen, dass eine tierische Produktion in der Schweiz weiterhin Sinn macht. «85 % von allem, was die Tiere fressen, wird in der Schweiz produziert», nennt Steiner eine Kennzahl (siehe unten). Eine weitere verrät sein Blick nach vorne: «2050 leben 9,6 Mia Menschen auf der Erde, dann wird es 70 % mehr Milch, Fleisch und Eier brauchen.» Die Einschätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) dazu spreche eine eindeutige Sprache. Denn laut FAO gebe ist keine sinnvolle Alternative zur intensiven Tierhaltung.
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Weniger Futter, mehr Fleisch
Auf dem Weg in die Zukunft gebe es daher nur den Weg der Effizienzsteigerung. Im Bereich des Futters sei das mit einem Expander möglich. Wie Lukas Grüter, Leiter Schweineproduktionsprogramm, erläutert, benötigt ein Mastschwein heute 100 kg weniger Futter als noch vor 50 Jahren. Gleichzeitig bringe das Tier 9 kg mehr Fleisch. In der Schweizer Schweineproduktion könnten so 370 000 t Futter pro Jahr gespart werden. In der Poulet-Produktion seien es 100 000 t. Die Folgen seien nicht nur höhere Leistungen sondern auch eine geringere Umweltbelastung pro kg Fleisch oder im Falle des Rindviehs pro kg Milch oder Fleisch.
Ein Naturprodukt
Auf dem Rundgang durch das Werk Biblis wurde die Schmackhaftigkeit des Futters denn auch riechbar. Dass es sich dabei aber dennoch um ein Naturprodukt handelt, bewiesen die Fragen der Anwesenden nach der Krümelung oder dem Anteil Staub. «Die Qualität des Futters ist vielen technischen Einflüssen unterworfen», erklärte Daniel Schmied, Verkaufsleiter bei UFA Beratungsdienst Zollikofen. «Wir arbeiten mit unterschiedlichen Rohstoffkomponenten unterschiedlicher Qualität. Wir gleichen aus, was möglich ist, damit das Futter möglichst immer die gleiche Qualität hat», so Schmied.