Jede stillende Mutter kennt den Effekt des Fenchels – er wirkt milchbildungsfördernd. Ist das Kind erst einmal auf feste Nahrung umgestellt, behält der Fenchel aber seinen festen Platz in Küche oder Hausapotheke. Denn sein Wirkungskreis ist gross. So hilft er gegen Blähungen, wirkt bei Husten krampf- und schleimlösend und regt die Verdauungsdrüsentätigkeit und den Appetit an.
Bereits im Mittelalter bekannt
Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, ist seine Heilkraft bereits seit dem Mittelalter bekannt. Zum Einsatz kamen und kommen dabei meist die Fenchelfrüchte.
Katja Brügger ist Drogistin und Bäuerin. In den Seminaren, die sie zu Phytotherapie bei Animalmed aus dem solothurnischen Oensingen (Anbieter von natürlichen Produkten für Nutztiere), gibt, verrät sie immer wieder spannende Rezepte.
Eines davon ist das «Milchpulver»-Rezept, das nicht etwa für Kälber gedacht ist, wie es der Name allenfalls suggeriert, sondern für Kühe. «Das uralte Rezept zeigt auf, dass Verdauung und Milchleistung schon sehr lange in engen Zusammenhang gebracht werden», sagt die Drogistin. Hilfreich können milchbildungsfördernde Zusätze dann sein, wenn die Kuh ins leere Euter kalbt oder das Rind noch etwas Startschwierigkeiten hat.
Das Rezept für eine gute Mischung
Man nehme je 50 g Fenchelfrüchte, Anisfrüchte, Bockshornkleesamen, Wacholderbeeren, Enzianwurzel und Kalmuswurzel und ergänze diese mit je 150 g Natriumcarbonat (Natron), Natriumchlorid (Kochsalz) und Magnesiumsulfat (Bittersalz). Die Mischung im Mörser bearbeiten und zwei Esslöffel davon über oder unter das Futter mischen.