Droht beim Freiberger ein Markteinbruch? Diese Frage dürfte sich die Branche diesen Herbst – nach langer Zeit mit anderen Vorzeichen – wieder vermehrt stellen. Ein Hauptgrund dafür ist eine beachtliche Anzahl an dreijährigen Pferden, die laut Aussagen mehrerer Züchter noch in den Ställen der Ausbildner und Aufzüchter stehen.
Das hat auch eine entsprechende Wirkung auf den Fohlenjahrgang 2024. Noch laufen die Schauen, die Kundschaft scheint aber eher verhalten, wie etwa der Präsident der Pferdezuchtgenossenschaft Oberemmental, Fritz Bürki, mitteilt.
Gute Ausbildung der Pferde ist entscheidend
Heinz Mägli aus dem solothurnischen Mümliswil klagt nicht über einen schlechten Absatz, kennt aber die Situation in den Aufzuchtställen, wo er ein grosses Angebot an dreijährigen Pferden sieht. Nach wie vor gesucht seien Pferde mit dunkelbrauner Fellfarbe, erklärt er.
Mägli und andere Anbieter von Freibergern wissen: Um Pferde verkaufen zu können, ist eine gute Ausbildung wichtig. Mit ein Grund dafür sei, dass die Kundschaft immer weniger könne. Das mache es nötig, dass das Pferd besser ausgebildet sei.
Neun von 17 Fohlen wurden verkauft
Am Samstag ging im waadtländischen Avenches der Grossanlass National FM über die Bühne. Ein Programmpunkt war die nationale Freiberger Fohlen- und Pferdeauktion. Der Schweizerische Freibergerverband (SFV) zeigt sich auf Anfrage der BauernZeitung zufrieden mit der Durchführung. Angesichts des aktuellen Markts sei der durchschnittliche Verkaufspreis der Fohlen mit Fr. 2900.– als gut zu bezeichnen, so SFV-Geschäftsführerin Pauline Queloz.
Von insgesamt 17 vorgeführten Fohlen konnten dennoch nur neun Tiere verkauft werden. Mit ein Grund für die angespannte Lage auf dem heimischen Pferdemarkt sind die Importe. Wie eine Auswertung des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zeigt, haben diese bei Equiden im Jahr 2023 um satte 80,8 % zugenommen.