Am 17. Mai 2022 stand bei der Schaffhauser Familie Brütsch Mähen auf dem Programm. Doch die betroffene Wiese liegt am Waldrand, was sie für Rehe besonders einladend macht. «Daher organisierten wir im Voraus eine Rehkitzortung via Drohne», erzählt Rahel Brütsch. Die Aktion fand frühmorgens statt. Nebst dem Verein «Rehkitzrettung» und der Bauernfamilie halfen auch Jäger tatkräftig mit. Im Einsatz waren zwei Drohnen, wobei die eine mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet war und die andere Übersichtsbilder lieferte.[IMG 2]
Die Helferinnen und Helfer wurden per Funk an Orte geschickt, an denen warme Flecken festgestellt worden waren. «Allerdings können diese jeweils auch von grossen Rehen oder von anderen Tieren stammen. So mussten wir viel vergebens laufen», so die Bäuerin. Das Überprüfen des ganzen Areals lohnte sich jedoch gleich mehrfach: Um fünf Uhr morgens schliesslich waren fünf Rehkitze aufgespürt worden. Diese wurden mit Gummihandschuhen vorsichtig in Jutesäcke gesteckt und diese verschlossen an Bäumen festgemacht.
«Das tönt brutaler als es ist», sagt Brütsch. «Früher wurden die Rehkitze häufig in Obstkisten gelegt, in denen sie sich mit den Beinen verheddern können.» Nach dem Mähen öffneten die Jäger die Säcke, und die Jungtiere waren bald wieder mit ihren Müttern unterwegs. «Für uns war das ein megaschöner Start in den Tag», resümiert Rahel Brütsch. Den für Landwirte kostenlosen Service der Rehkitzrettung mit Drohnen habe sie letztes Jahr erstmals in Anspruch genommen.