Der Hochsommer, ist zu Ende, das Futterbaujahr dauert jedoch noch an. Auf einem Betrieb im nidwaldischen Ennetmoos werden im Herbst reichlich Siloballen produziert. Dass die Silageproduktion in dieser Jahreszeit nicht immer leicht ist, hat der vergangene Herbst bewiesen.
Mehr Krippenreste
Als Vorbeugung gegen eine schlechte Silagequalität wurden im Herbst 2019 Effektive Mikroorganismen beim Pressen der Rundballen eingesetzt. Dies, da die Herbstballen oft eine geringere Qualität hatten. Als zehn Wochen später die ersten Herbstballen geöffnet und in den «Ballemax» geladen wurde, blieben mehr Krippenreste, vor allem Erde, zurück. Die Kühe frassen die frische Herbstsilage jedoch gut. Die Erde stammte von Mäusehaufen und wurde mit dem Gras in die Ballen gepackt. Dies führte zu einem mittelmässigen Gärverlauf, welcher an den Herbstballen durch einen speziellen Geruch und einen gelblich-roten Farbton erkannt wurde.
Die Mäuse wurden bis anhin nicht speziell bekämpft auf dem Betrieb, da sie nie als ein grosses Problem wahrgenommen wurden. In den letzten zwei Jahren nahm der Mäusedruck in der Region rapide zu, was den Betriebsleiter dazu bewog, die Mäuse ab August 2020 zu bekämpfen.
Aufwendige Bekämpfung
Der Landwirt entschied sich für das Mäusegift «Cobra forte». Die Anwendung ist leicht. Zuerst wird ein Gang in der Nähe eines Mäusehaufens mit einem Stab gesucht. Anschliessend werden zwei bis drei Pellets in den Gang gelegt und dieser verschlossen. Die Bodenfeuchtigkeit und die Pellets erledigen den Rest. Bei der Ausbringung sollten Handschuhe getragen werden, damit das Gift nicht über die Haut aufgenommen wird.
«Bisher haben wir auf einer Fläche von 4,7 ha während sieben Tagen zu dritt sieben Dosen ausgebracht. Dies zeigt, dass es höchste Zeit war, etwas gegen die Mäuse zu unternehmen», so der Betriebsleiter. Durch die Mäusebekämpfung erhofft er sich weniger Dreck in den Herbstballen und eine bessere Qualität. Zudem nahm die Gemeine Rispe als Lückenfüllerin von Mäuseschäden zu. Hier sei angemerkt, dass eine gezielte Mäusebekämpfung im Frühling, wenn die Mäusepopulation klein ist, am effizientesten und effektivsten erfolgt. Die Mäuse können auch mit Topcat- oder Draht-Fallen effizient bekämpft werden.
Ohne Aufbereiter gemäht
«Um zusätzlich weniger Dreck in der Silage zu haben, verzichte ich im Herbst auf den Aufbereiter, denn mit diesem werden die Mäusehaufen im Gras verteilt und untergemischt. Zudem wird das Futter einmal gekreiselt, dadurch soll der grösste Teil der Erde aus dem Gras fallen», erklärt der Landwirt seine Strategie. Mit diesen Massnahmen erhofft er sich bessere Herbstballen als letztes Jahr. «Dank der Mäusebekämpfung sind die Mäusehaufen, im Vergleich zum letzten Schnitt, massiv zurückgegangen. Wenn der Herbst trocken genug wird, dann will ich die schlimmsten Flächen noch mit dem Säsack übersäen und mit den Rindern überweiden», so der Landwirt. Dadurch sollen die Mäusegänge und das Saatgut «eingetrampt» und das nachgewachsene Futter nochmals abgefressen werden. Denn idealerweise sollte die Wiese fausthoch in den Winter gehen. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wann denn dieser kommt dieses Jahr.
Hinweis: Am BBZN Schüpfheim kann ein 20er-Topcat-Fallenset gemietet werden.