Die Gesundheit der Nutztiere in der Schweiz ist im internationalen Vergleich sehr gut. Das soll auch so bleiben. Dafür ist es besonders wichtig, das Auftreten hochansteckender Seuchen zu verhindern. Jeder und Jede kann dazu beitragen, Seuchen zu verhindern: Um den eigenen und die Betriebe anderer zu schützen, braucht es vorbeugende Massnahmen.

Tierhaltende können die Gesundheit ihrer Tiere fördern

Diese vorbeugenden Massnahmen laufen unter dem Begriff der Biosicherheit. Sie beinhaltet Hygienemassnahmen, etwa die Reinigung und Desinfektion von Stallungen und Transportfahrzeugen. Und auch bei Ausstellungen oder beim Zukauf von Tieren können Ansteckungen erfolgen, genauso bei der Alpung, bei der Weidehaltung oder der Versorgung von neugeborenen Tieren. Die Biosicherheit ist entscheidend, um Krankheiten zu verhindern. Sie ist ein einfaches und wirksames Mittel, das alle Tierhaltenden einsetzen können, um die Gesundheit ihrer Tiere zu erhalten. Auf www.gesunde-nutztiere.ch finden Sie einen Leitfaden zur Biosicherheit.

Gesundheitliche und wirtschaftliche Vorteile für Tierhaltende

Die Massnahmen der Biosicherheit nützen nicht nur den Tieren. Gleichzeitig sind gesunde Tiere produktiver und verursachen weniger Behandlungskosten. Sie brauchen weniger Antibiotika – weniger Antibiotikaeinsatz heisst, die Antibiotika bleiben wirksam, wenn man sie dringend braucht. Ausserdem sind die Produkte von gesunden Tieren qualitativ einwandfrei und das Risiko ist kleiner, Krankheiten auf den Menschen zu übertragen.

Diese Vorteile lassen sich nutzen, weil die Schweiz zurzeit von schweren Tierseuchen verschont wird. Das war aber nicht immer so. Und auch in Zukunft können Seuchen eingeschleppt werden und in der Schweiz ausbrechen. Ein besonders hohes Risiko besteht gegenwärtig bei der Afrikanischen Schweinepest und bestand diesen Winter bei der Vogelgrippe.

Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine endet die Viren-Infektion fast immer tödlich. Von Osteuropa herkommend, sind in Ostdeutschland im September 2020 erste Wildschweine mit der Afrikanischen Schweinepest angesteckt worden. Die gefürchtete Tierseuche kann relativ leicht auf Hausschweine übertragen werden.

Bei der Afrikanischen Schweinepest stellt der Mensch selbst das grösste Risiko für die Verbreitung dar. Denn am häufigsten wird das Virus über weggeworfene Lebensmittel mit verseuchtem Fleisch in neue Gebiete eingeschleppt. Wenn Wild- oder Hausschweine solche Abfälle fressen, können sie sich anstecken. Und das Virus kann auch über Schuhe, Fahrzeuge oder sonstiges verschmutztes Material übertragen werden.

Vogelgrippe

 Die Vogelgrippe hat sich seit letztem Herbst bei wildlebenden Wasservögeln im Norden Europas verbreitet. Auch in Geflügelbetrieben gab es dort Anfang November erste Fälle. Mit dem Vogelzug hat sich das Virus weiter nach Westen und Süden ausgebreitet. Anfangs 2021 wurde das Virus bei einigen wenigen Wildvögeln in der Bodenseeregion nachgewiesen. Das dort nachgewiesene Virus ist nach heutigen Erkenntnissen nicht auf den Menschen übertragbar.

Das Virus der Vogelgrippe kann von Wildvögeln auf Hausgeflügel übertragen werden. Deshalb muss in betroffenen Regionen der Kontakt zwischen dem Hausgeflügel und den Wildvögeln verhindert werden. Dies ist in der Schweiz bis jetzt erfolgreich gelungen.

 

Weitere Informationen

  1. Afrikanische Schweinepest
  2. Vogelgrippe 
  3. Gesunde Nutztiere - Leitfaden zur Biosicherheit (gesunde-nutztiere.ch)

Die interaktive Plattform enthält vielfältige Informationen, wie sich ein Betrieb mit Biosicherheitsmassnamen schützen kann. Sie bietet interaktives E-Learning zur Wissenserweiterung und einen Biosicherheits-Check für die eigene Tierhaltung: Umgesetzte Massnahmen können auf ihre Wirksamkeit überprüft werden und mögliche Lücken werden aufgezeigt.