«Zum und zum Dritten», ertönte es in der grossen Reithalle in Avenches VD. An der schon bald zur Tradition gewordenen Nationalen Freiberger-Fohlenauktion standen 20 Fohlen im Angebot. Ihnen gehörte der Samstagabend des insgesamt vier Tage dauernden Finals der Freibergerpferde – dem National FM (vom 14. bis 17. September 2023).
Höchstpreis 4400 Franken
Obschon die Halle bis auf den letzten Platz besetzt war, konnten sieben der angebotenen Sprösslinge nicht an den Mann bzw. die Frau gebracht werden. Sie erreichten die Mindestschatzung von je 2000 Franken nicht. Dass besondere Farben wie schwarz, aber auch viele weisse Abzeichen, gefallen, bewiesen einmal mehr die Fohlen mit den höchsten Preisen. So erzielte die Ethan-Tochter Sharmila mit einem üppig weissen Fleck am Bauch aus der Zucht von Martin Stucki, Guggisberg BE, den Höchstpreis des Abends. Sie war ihrer Käuferin 4400 Franken wert. Für 4000 Franken wechselte schliesslich der hoch weiss gestiefelte Normand de la Lomène in sonst dunkler Jacke – ein Nonstop-Fohlen aus der Zucht von José Métille, Saint-Ursanne JU, den Besitzer.
Die Freiberger-Nachzucht hatte auch am Sonntag ihren Auftritt. Am Freiberger Fohlenchampionat gewann Milka BW, abstammend vom Hengst Evian, aus der Zucht von Bernhard Wüthrich, Rubigen BE. Bei den Hengstfohlen ging der Sieg an den Nordica-de-la-Burgis-Sohn Nike AH. Gezüchtet haben den Überflieger Mylena und Andreas Hostettler, Guggisberg BE.
Immer weniger Stuten
Züchterisch hatten auch die Jungstuten ein wertvolles Schaufenster. So massen sich viele der feldtestbesten dreijährigen Stuten anlässlich der Elitejungstuten-Prüfung, die an Exterieur, Fahren und Reiten geknüpft ist. Hier ist auffallend, dass die Anzahl der angemeldeten Stuten weiter rückläufig ist. Während 2022 noch über 40 Talente angemeldet waren, sank die Zahl heuer um knapp einen Viertel auf etwas über 30 Stuten. Als Siegerin vom Platz ging hier Loni von der Lueg (Hokaydo/Helix) von Werner Oesch, Fahrni b. Thun BE.
Erstmals ein «Mägli-Derby»
Neben vielen attraktiven Freizeit- und Sportprüfungen gab es auch in der diesjährigen Ausgabe des Freiberger-Finals unterhaltende Einlagen. So brachte die Pferdezuchtgenossenschaft Falkenstein ihr Programm, das sie anlässlich der grossen Ausstellung Eurocheval im Juli im deutschen Offenburg präsentierte, mit im Gepäck nach Avenches. Der Applaus war der grossen Gruppe auch in der Heimat gewiss. Zum traditionellen Fondue-Abend zählt auch das Derby. Lange als Stübben-Derby aufgezogen, da die Sattlerei Stübben als Siegerpreis einen Sattel spendete, trug das Derby heuer erstmals den Namen Mägli-Derby. Denn die Preise kamen aus dem Reitsportgeschäft Mägli in Mümliswil SO. Siegreich vom Platz gingen zwei Gestütshengste. Basishengst Condor (unter dem Sattel) und Stallkollege Don Ovan du Clos Virat (am Wagen) entschieden unter Reiter Olivier Meyer und eingespannt von Leo Risch das beliebte Derby für sich.