Kein Vergleich, keine Zuschauer, kein Fachgespräch, erschwerter Handel und die Gesichter hinter Masken versteckt. Das ist die Bilanz der diesjährigen Punktierung der Zuchtstiere, die im Herdebuch von Swissherdbook eingetragen sind. Gestern Donnerstag und tags zuvor kurvten die Experten Christian Aegerter, Hansueli Lüthi, Rolf Dummermuth und Christian Bürki durch das Emmental. «Wie komme ich am schnellsten nach Utzigen?», fragt Aegerter. Die Zeit ist knapp berechnet und dennoch wolle man sich für jedes einzelne angemeldete Tier die nötige Zeit nehmen. Auf den allermeisten Betrieben handelt es sich dabei um ein einziges Tier. Nämlich um jenen Stier, der im Moment auch aktiv in der Herde eingesetzt wird.

Grosses Interesse

Rund 90 Stück sind es im grossen Einzugsgebiet des Emmentals. «Es ist ein spezieller Muni­frühling», erklärt Christian Aegerter, Beständeschaupräsident. Natürlich hätte man die Hofpunktierung im Verband nicht einfach im Alleingang bestimmt. «Es sind die BAG-Vorschriften, die es einzuhalten gilt», sagt Aegerter. Die Beurteilung der Stiere geniesse weiterhin ein grosses Interesse, nicht zuletzt deswegen, weil die Stiere später zum Teil auch verkauft werden sollen.

Sonst immer Schau und Markt

Das Anschreiben der Emmentaler Stiere findet sonst auf dem Zuchtstiermarkt in Schüpbach statt. Diesen Frühling hätte er in dieser Form bereits zum 24. Mal stattgefunden. Wie es der Name bereits besagt, soll hier neben der Beurteilung auch Handel stattfinden. Die Kataloge sind im Vorfeld jeweils auf der Website aufgeschaltet oder können beim Emmentalischen Fleckviehzuchtverband bestellt werden. Heuer müssen sich die Interessenten ohne Marktplattform vor Ort auf die Suche nach einem passenden Stier machen. Wie Rolf Dummermuth, Experte und Präsident der Stierenschauen, der BauernZeitung mitgeteilt hat, ist die Nachfrage nach Natursprungstieren ungebrochen hoch. Er rät daher den Züchtern und Haltern von Stieren, miteinander Kontakt aufzunehmen, wenn Anfragen eingehen, die man mit Tieren im eigenen Stall nicht bedienen könne. «So helfen wir den Verkäufern und den Käufern», erinnert der SF-Züchter und selbst aktive «Muneler».

Maske bleibt vorerst Pflicht

Christian Aegerter und Hans­ueli Lüthi sind an den beiden Tagen unter Druck. Der nächste Stier auf dem nächsten Hof wartet bereits. Aber für einen kurzen Austausch mit den Betriebsleiterfamilien wollen die beiden sich dennoch Zeit nehmen. Denn zu erzählen gäbe es vieles und derzeit sieht es nicht danach aus, als ob sich die Viehzuchtfamilie bereits innert Kürze wieder an Ausstellungen oder anderen Anlässen zum Austausch trifft.

Beständeschauen beginnen schon bald

In wenigen Wochen rücken die beiden Experten bereits für die Punktierung der Kühe aus. Wieder im Auto und wieder mit Maske.