Corona in der Nachbarschaft und der Wolf bald auf dem Hausplatz. Das ist die Bilanz der letzten Wochen. Heute Morgen hat zumindest schon mal so ein räudiger Fuchs meinen Weg zum Mistplatz gekreuzt. Snupi passt das ganz und gar nicht. Er ist sonst ein freundlicher kleiner Kerl. Er mag den Milchwäger Martin, besonders seine Hüte, die frisst er jeweils. Er mag jeden Hundebesuch auf dem Hof, liebt Katzen, verehrt Kälber und besonders die Stiere. Er mag auch Mäuse. Sind sie erst einmal tot, spielt er tagelang mit ihnen. Aber der gut einjährige Jack Russell mag es nicht, wenn der Fuchs ums Haus schleicht. Ich nehme an, den Wolf würde er nicht freundlicher begrüssen. Und ich nehme an, er wird das in seinem noch jungen Hundeleben einmal erfahren. Snupi ist aus dem Holz eines Jagdhunds gemacht. Und ganz egal, wie freundlich und liebenswürdig wir uns diese Rasse in den vergangenen Jahrzehnten auch gezüchtet haben, der Jack wurde seinerzeit gezüchtet, um Tiere zu jagen, Tiere wie Ratten, Füchse und Dachse.

Die Aufgabe eines Tieres soll einen Sinn haben

Tiere, die den Menschen begleiten, haben von diesem wohl ausnahmslos eine Aufgabe bekommen. Und wenn es, wie im Fall des Kanarienvogels oder des Hamsters, nur zur Unterhaltung ist. Sie haben alle eine Aufgabe, sonst würde es sie nämlich nicht geben. Für mich persönlich sollte diese Aufgabe aber einen Sinn haben und eine gewisse Lebenswürde ermöglichen. So wie ich das zu grossen Teilen auf Schweizer Bauernhöfen auch erlebe.

Wo Tierrechtler viel zu sehen hätten

Die jüngsten Bemühungen von ganz unterschiedlichen Tierrechtsorganisationen gehen mir ganz langsam aber sicher auf den Senkel. Ich bin auch eine Tierschützerin, ich will auch keine Nerzmäntel. Und ich habe wenig Bedauern mit unseren Berufskollegen in Dänemark, die Millionen von Pelztieren aus Käfighaltung keulen mussten. Macht doch was mit Sinn, ihr dänischen Bauern! Oder dann nennt euch mindestens nicht so. Sondern Käfigtiervermehrer oder so was in der Art. Und da fände ich es auch völlig in Ordnung, wenn sie hingehen würden, die Tierrechtler und diese Farmen besetzen. Und ich weiss im Fall echt nicht, wieso die nicht dahingehen oder nach Wuhan, wo der ganze Mist mit diesem Virus, der uns derzeit so zu schaffen macht, wohl auch herkommt. Geht doch mal schauen, wie sie Hunde erhängen, ihr Tierrechtler. Könnt ihr auch in Spanien machen, muss nicht in China sein.

Tiere mit Aufgabe eignen sich nicht zur Unterhaltung

Tiere halten, sie dabei ausbeuten und gar quälen, um damit Dinge zu produzieren, die nichts mit der Lebensgrundlage zu tun haben, ist für mich auch nicht in Ordnung. Tiere zur Unterhaltung halten ist vielleicht besser. Aber Nutztiere eignen sich nun mal nicht dazu. Mit Snupi, der seinerzeit für die Jagd gezüchtet wurde, mag das ja noch gehen. Damit er in einen Dachsbau passt, ist er ja auch nur acht Kilogramm schwer. Aber Tiere, die eine Aufgabe haben, wie Nahrungsmittelproduktion, eignen sich nun mal eher weniger zur Unterhaltung. Wir brauchen sie nicht mehr, diese Kühe, wenn sie keine Milch und kein Fleisch mehr produzieren. Und ihr Tierrechtler esst dann im Fall, was von den Bäumen runterfällt, oder ihr produziert das, was auf dem Feld wächst, mit Erdöl statt mit Kuhscheisse.

Snupi wird den Wolf nie mögen und ich die Tierrechtler wohl auch nicht. Wir sind aus anderem Holz. Aber erst mal vergrämen wir den Fuchs auf dem Mistplatz. Oder ist das etwa verboten? Dann würde ich mich an das Verbot
halten, lieber Bund. Aber Snupi halt nicht.