Am Freitag sind in Luzern an der Eröffnungsfeier für die Suisse Tier die Innovationspreise für bäuerliche Erfindungen und gewerbliche Eingaben verliehen worden.

Jury-Präsident Christian Galliker und BauernZeitungs-Redaktor Livio Janett konnten drei bäuerliche Innovationspreise und drei gewerbliche Spezialpreise verleihen.

Schiebegatter, Waschmaschine und Kuhschwanzwäscher

Die drei bäuerlichen Innovationspreise gingen an die folgenden Bauernfamilien:

Drei Spezialpreise für gewerbliche Neuigkeiten

Auch der gewerbliche Wettbewerb hatte mit 51 eingereichten Produkten hohen Zuspruch. Die drei gewerblichen Spezialpreise gingen an folgende Firmen:

  • An die Agridea, Melior und UFA, für ihren gemeinsam entwickelten digitalen Futterplan Rumiplan 
  • An die Suisag und ihre ASP-Risikoampel für die Schweizer Schweinebranche
  • An Lely, für ihr Gülle-Verarbeitungssystem Lely Sphere

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Effizienz auf dem Feld und im Stall

Effizienz ist das Hauptthema der diesjährigen Messe. «Ein landwirtschaftlicher Betrieb ernährt heute doppelt so viele Menschen wie noch vor 30 Jahren», fasst die Leiterin Messen der Messe Luzern, Luzia Roos-Bättig, die beeindruckende Entwicklung zusammen. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen Thomas und sein Sohn Marc Grüter, vom Sonnhaldenhof in St. Urban LU.

Die Suisse Tier dauert noch bis am Sonntag, 26. November 2023. Die Messe ist jeweils von 9 bis 17 Uhr geöffnet. 

«Die Digitalisierung erlaubt uns, effizienter und auch genauer zu werden», sagt Thomas Grüter. Konkret kommt bei ihnen GPS-Technik auf den Traktoren zum Einsatz. Ausserdem melkt der Roboter im Stall, während das automatische Weidetor den Kühen ständigen Zugang zu frischem Futter gewährt.

Neben der Obstanlage ist wiederum eine neue Wetterstation installiert, um dank genauer Prognose effizient und gezielt Pflanzenschutz ausbringen zu können.

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Nächste Projekte zu Wasser und Energie

Auf dem Sonnhaldenhof sind bereits die nächsten Projekte in Planung. Dabei geht es um Photovoltaik und um die Wasserspeicherung. «Wer nicht geht mit der Zeit, der geht mit der Zeit. Technologien sind hier im Feld und Stall. Nutzt diese Sachen und verneint sie nicht», ist denn auch Marc Grüters Schlusswort, das die Einstellung auf dem Sonnhaldenhof gut zusammenfasst.

Thomas Grüter ergänzt: «Lebensqualität ist wichtig. Wie auch immer ihr Effizienz angeht: Es muss zur Strategie des Betriebs passen. Und diese Strategie ist langfristig auszulegen.»

«Ich möchte Ihnen für Ihre Arbeit danken»

«Wer hätte gedacht, dass ein Virus uns lahmlegt, die CS fusioniert wird, dass solche Kriege ausbrechen, dass Energiemangel herrscht?» blickt Bundesrat Albert Rösti in seiner Grussbotschaft auf die letzten Jahre zurück.

Während all dieser Krisen hatte die Schweiz nie Hunger leiden müssen, sagt Rösti: «Nachdem wir festgestellt hatten, dass es an vielem anderen gemangelt hat, ist es nicht selbstverständlich, dass die Nahrungsmittelproduktion durch die Landwirtschaft bis heute funktioniert. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen danken, für Ihre Arbeit, die Sie täglich verrichten.»

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Schlimmste Befürchtungen sind nicht eingetroffen

Für die kommende Zeit kann Albert Rösti eine beruhigende Nachricht überbringen: «Wir gehen davon aus, dass wir aus den schlimmsten Befürchtungen einer Energiemangellage heraus sind. Die Speicher sind voll.»

Trotzdem bleibe ein gewisses Restrisiko. «Auch deshalb ist Effizienz so wichtig», betont Rösti.