Familie Regula und Christian Föhn ist aktuell auf ihrer Alp Planggstock im Stoosgebiet am Stallumbau. «Im Frühjahr starteten wir mit den ersten Abbrucharbeiten und über den Sommer wurde der Holzaufbau erstellt. Unser Ziel ist es, dass die Bauarbeiten vor Beginn des Alpsommers 2024 abgeschlossen sind», erklärt der 41-jährige Christian Föhn. Der alte Anbindestall wird zu einem Laufstall mit knapp 50 Liegeboxen und mit einem Swing-Over-Melkstand mit vierzehn Plätzen/sieben Melkeinheiten mit Selbstabnahme umgebaut. Da der bisherige Stall in den 60er-Jahren für rund 100 Rinder erstellt wurde, halte sich der zusätzliche Flächenbedarf in Grenzen. Es sei zwar ein Projekt für eine Stromzuleitung angedacht, in unmittelbarer Zukunft werde aber der Melkstand mittels Generator betrieben und für das Mistabschieben komme ein Einachsgerät zum Einsatz.
Ein Melker genügt im neuen Laufstall
Bisher wurde die Melkarbeit immer von zwei Personen bewältigt, zukünftig sollen die Kühe von einer Person alleine gemolken werden können. «Im Sommer, insbesondere während des Heuens, sind unsere Arbeitsspitzen am höchsten, darum wollen wir auf der Alp effizienter arbeiten können.» Das sei auch ein Grund, dass zuerst auf der Alp auf die Laufstallhaltung umgestellt werde und nicht beim Heimbetrieb, wo die Kühe noch im Anbindestall stehen. «Im Winter habe ich eher Zeit, die Kühe an- und abzubinden», so Christian Föhn. Neben dem Betriebsleiterpaar arbeiten auch zwei Auszubildende und während der Sommerzeit ein bis zwei zusätzliche Angestellte auf dem Betrieb.
Bessere Düngerverteilung auf den Alpweiden
Im alten Alpstall konnten die Kühe infolge der Stallmasse höchstens noch acht Stunden pro Tag angebunden werden, mehrheitlich waren sie nur für das Melken im Stall. «Dadurch hatten wir weniger Hofdünger zur Verfügung. Im Gegenzug gab es auf den Liegeplätzen auf den Alpweiden eine Überdüngung mit entsprechenden Auswirkungen für den Pflanzenbestand.» Zukünftig würden die Tiere wohl wieder etwas mehr Zeit im Stall verbringen.
Zweistufenbetrieb mit Alp
Neben ihren rund 40 eigenen Kühen betreut die Familie Föhn auch Fremdvieh, darunter Hornkühe aus Anbindeställen. Es werde sich im kommenden Sommer zeigen, wie gut das funktioniere. Die Alp Planggstock gehört der Genossame Muotathal, die Gebäude hat die Familie Föhn im Baurecht. Die Alpweiden erstrecken sich von 1200 bis 1700 m ü. M. Daneben bewirtschaften sie auch noch die benachbarte Alp Jäntenen, wo das Jungvieh weidet. Die eigenen Kühe verbringen bis gegen 130 Tage auf der Alp. Nach der Sömmerungszeit weiden diese noch während rund zwei Wochen auf dem 26 Hektaren grossen Bergbetrieb «oberer Utenberg» auf dem Stoos. Dort erstellte die Familie Föhn vor rund zehn Jahren zusammen mit einer anderen Bergbauernfamilie auf rund 1100 m ü. M. einen imposanten Gemeinschaftsstall. Den Winter verbringen die Kühe auf dem Heimet Neuhundenen auf dem Talboden im Muotatal. Von den 12 Hektaren Land des Talbetriebs ist nur ein kleiner Teil Eigenland. «Entsprechend bedeutend ist für unsere betriebliche Existenz die Alpwirtschaft», so Christian Föhn.
Betrieb Neuhundenen
Betriebsleiter: Regula und Christian Föhn
Ort: Muotathal SZ
Flächen: LN: Zweistufenbetrieb mit 38 ha Futterbauflächen; Alpen: Planggstock und Jäntenen mit total 83 Stössen.
Tiere: 35 Milchkühe, 35 Stück Jungvieh.
Milchverarbeitung: im Sommer in der Alpkäserei Tröligen, im Winter Ablieferung als Industriemilch.
Arbeitskräfte: Betriebsleiterpaar, zwei Lernende, ein bis zwei Mitarbeitende im Sommer.