An der Generalversammlung der Linear AG vom 24. Juni in Zollikofen BE konnte deren Präsident, Adrian Weber aus Niederried BE, eine positive Rechnung von gut 30 000 Franken präsentieren. Wie er auf Anfrage mitteilt, bereitet ihm aber die Corona-Krise grosse Sorgen: «Wir konnten wegen der Pandemie vom 17. März bis zum 29. April keine Kühe linear beschreiben», sagt Weber. Die fehlenden sechs Wochen wirken sich natürlich auch auf die nächste Rechnung aus. Da in dieser Zeit auch keine amtlichen Milchwägungen durchgeführt werden konnten, wurden auch weniger Kühe für die Beschreibung angemeldet. Dank dem Einsatz aller Mitarbeitenden der Linear AG habe sich die Situation aber rasch normalisiert.

Die Linear AG seit 2011

Seit 2011 kümmert sich die ­Linear AG um die Einstufung der Milchkühe der Schweizer Holstein- (rot und schwarz), Swiss-Fleckvieh-, Simmental- und Montbéliard-Populationen. Ab Herbst 2013 auch für die Eringerrasse. Das Unternehmen gehört den zwei Hauptaktionären Holstein Switzerland und Swissherdbook. Letztes Jahr wurden über 67 000 Tiere beschrieben. Dieses Jahr werden es rund 60 000 sein. Die Dienstleistung der Linear AG, nehmen rund zwei Drittel der Herdebuchzüchter in Anspruch. «Es wäre schön, wenn dieser Anteil noch etwas steigen würde», sagt Adrian Weber. Vor allem bei den Erstlingskühen wünscht sich der Präsident eine 100 %-Abdeckung bei allen Milchviehrassen. «Dies wäre für die Zuchtwertschätzung und auch für die Sicherheit der Stiere ein grosser Vorteil», hält er fest. Dabei sollten die Züchter nicht nur die schönen, sondern alle Erstlingskühe beschreiben lassen. «Um ein seriöses Nachzuchtprüfungsresultat eines Stieres zu erhalten, ist dies ein Muss», fordert Weber. Und noch auf einen Punkt macht der Präsident aufmerksam: «Um die Zuchtentwicklung mitverfolgen zu können, sollten die Kühe ab der 3. oder 4. Laktation ein weiteres Mal beschrieben werden.»

Mehr Tiere pro Besuch

Damit die Linear AG noch effizienter werde, fordert Weber die Züchter und die Milchviehhalter auf, mehrere Tiere pro Betriebsbesuch zu melden. Denn bei rund 20 % der Besuche werde den Experten nur ein Tier vorgeführt. «Bei der Besuchspauschale von 45 Franken sind im Maximum immer vier Einstufungen inbegriffen. Es kommt für den Landwirt also gleich teuer, wenn er nur ein oder vier Tiere beschreiben lässt», sagt Weber.