Wie ist Ihre Einschätzung der ASP-Situation in der Schweiz im Moment?

Das Risiko ist unvermindert hoch. Die letzten Entwicklungen in Westeuropa zeigen, dass wir jederzeit mit einem Auftreten in der Schweiz oder in umliegenden Regionen rechnen müssen. Die letzten Ausbrüche in Italien und Deutschland sind keine 100 Kilometer mehr von der Schweizer Grenze entfernt.

Wie gut ist die Schweiz vorbereitet auf einen allfälligen ASP-Ausbruch?

Man muss zwischen verschiedenen Ebenen unterscheiden. Es gibt etliche Betriebe, die sich mit der ASP-Risikoampel und ihrem SGD-Berater und Bestandestierärzten gut vorbereitet haben. Sie haben konkret ihre Biosicherheit verbessert. Das Niveau der Betriebe ist diesbezüglich aber noch unterschiedlich.

Die Vorbereitung vonseiten der Behörden und der Branche sind meines Erachtens noch nicht ganz ausreichend. Es gab zwar verschiedene teils überkantonale Übungen. Wichtige praktische Fragen und Prozesse sind meines Erachtens aber noch unklar. Hier müssen wir uns weiter engagieren.

Wie wären die Folgen für die einzelnen Schweinehalter und -halterinnen konkret?

Das hängt einerseits davon ab, ob der Betrieb in einer Zone liegt, wo Wildschweine oder allenfalls sogar Hausschweine betroffen sind. Dann hängt es weiter davon ab, wie nahe ein Betrieb am Seuchengeschehen ist und, insbesondere bei betroffenen Hausschweinen, welche Beziehungen zum Seuchenherd bestehen. Die Einschränkungen sind für die Betriebe insgesamt gross und auch für den Handel und alle anderen Beteiligten der Branche anspruchsvoll.

Suisag-SGD ist bereit, den Veterinärdienst Schweiz bei Bedarf mit Know-how, Daten und personellen Ressourcen zu unterstützen wie bereits in den letzten Jahren bei Tierseuchen wie EP, APP und PRRS.