Für viele Züchterinnen und Züchter sind die Zucht-und Halteprämienschauen ein grosser Höhepunkt. Da die Schauen schon letztes Jahr wegen der Corona-Krise abgesagt werden mussten, hoffen doch viele Züchterfamilien, dass sie diesen Frühling durchgeführt werden können. Die Antworten von Braunvieh Schweiz und Swissherdbook fallen diesbezüglich klar aus: «Wir versuchen alles, dass wir dieses Jahrdie Zucht- und Halteprämien-schauen durchführen können», so der einhellige Tenor beider Verbände.
Einen Aufholbedarf
«Aufgrund des Ausfalls der Schauen im 2020 haben wir einen Aufholbedarf», sagt Martin Rust, Vizedirektor von Braunvieh Schweiz. Rust schätzt das Corona-Ansteckungsrisiko als eher gering ein, da die Anlässe im Freien stattfinden würden. Auch Matthias Schelling, Direktor von Swissherdbook, sieht vor, dass sie die Zuchtfamilienschauen im normalen Zeitraum unter Anwendung der geltenden Covid-Schutzmassnahmen durchführen können. «Stand heute würde dies aber bedeuten, dass nur bis zu 15 Personen an den Schauen teilnehmen dürfen», hält Schelling fest. Auch Martin Rust weist auf diese Massnahme hin: «Bei den weiblichen Zuchtfamilien-Schauen ist das in den meisten Fällen gut machbar, der Entscheid dazu liegt schlussendlich beim Aussteller der Zucht-familie», sagt er. Braunvieh Schweiz habe diesbezüglich alle Züchter bereits informiert.
Viele Besucher
Hingegen seien bei den männlichen Zuchtfamilien- und Halteprämienschauen jeweils mehrere hundert Besucherinnen und Besucher auf Platz. «Diese Schauen leben vom Austausch unter den Züchtern», hält der Braunvieh-Vizedirektor fest. Sollten diese Schauen nicht in einem mehr oder weniger normalen Rahmen durchgeführt werden können, würde Braunvieh Schweiz sicher eine Verschiebung in den Herbst in Erwägung ziehen. «Die männlichen Gruppen werden jeweils gegen Ende der Zuchtfamilien-Saison gezeigt, dort haben wir also noch etwas Zeit, um die weitere Entwicklung zu beobachten», so Rust. Man müsse in der jetzigen Situation halt einfach akzeptieren, dass sich die Voraussetzungen plötzlich wieder ändern können. Der Startschuss fürdie Zuchtfamilienschauen sindbei Braunvieh Schweiz am 18. März geplant. «Ich bin zuversichtlich, dass wir ab diesem Datum mit der Beurteilung beginnen können», sagt Rust. Für dieses Jahr seien 291 weibliche Zuchtfamilien (220 BS, 60 OB,11 Jersey), 7 Halteprämien und5 männliche Zuchtfamilien angemeldet. «Das sind rund 100 Schauen mehr als in einem normalen Jahr», freut sich Rust.
Und die Beständeschauen?
Bei den Frühlings-Beständeschauen, die vor allem im Kanton Bern durchgeführt werden, ist noch nicht ganz klar, wie die Punktierungen stattfinden sollen. «Wir haben nächste Woche eine Telefonkonferenz, wo wir das weitere Vorgehen besprechen werden», sagt Christian Burkhalter, Swissherdbook, auf Anfrage. So, wie sich die Situation aktuell präsentiert, deutet das Ganze auf Hofpunktierung hin. Kommt es bis zum Start der Schauen am 23. März zu Lockerungen, darf auch eine Durchführung auf den Schauplätzen ins Auge gefasst werden.
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