Wie die AGFF auf ihrer Homepage festhält (Stichworte: Publikationen, Mäusebekämpfung, AGFF-Schermausradar) gibt der Radar Hinweise darauf, wie sich die Mäusebestände in einer Region entwickeln können. Auch wenn sich der Mäusebefall lokal von Parzelle zu Parzelle stark unterscheide, gebe der Radar Hilfen zu Fragen wie: Wann kann mit einem Zusammenbruch der Population gerechnet werden? Wann müssen Futterreserven angelegt werden, um bei einem allfälligen Totalschaden in den Wiesen glimpflich davon zu kommen?

Vor Zusammenbruch

Der Hof von Dominik Bühlmann liegt zwar im Kanton Zürich, aber unmittelbar an der Grenze zum Kanton Zug. In der Geografie des Mäuseradars liegt er in der Geländekammer zwischen dem Napf und der Albiskette, angrenzend an das Luzerner und Zuger Mittelland. Auf Basis der Mäusedichte in Maschwanden geht Agroscope-Mitarbeiter Cornel Stutz davon aus, dass die Population vor einen Zusammenbruch steht. Auf dem Betrieb von Dominik Bühlmann hätten sich die Mäuseschäden mit den Auswirkungen der Trockenheit sozusagen multipliziert. In Ortschaften wie Cham oder Malters und in der Talebene geht Stutz von einer gleichen Entwicklung aus. An anderen Standorten wie etwa Alberswil oder Eschenbach gebe es aber noch Potenzial nach oben.

«Peak» oder «Glocke»

Wie der AGFF-Homepage zu entnehmen ist, gibt es bei der Entwicklung von Mäusebeständen grundsätzlich zwei Muster.

Bei der Entwicklung mit einem Peak erfolgt nach einer relativ langen Periode mit minimaler Mäuseaktivität eine starke aber kurze Massenvermehrung mit einem anschliessenden raschen Zusammenbruch der Population. Die Zyklusdauer schwankt zwischen fünf und sieben Jahren.

Bei der Entwicklung nach dem Muster einer Glockenkurve folgt nach einer kurzen Zeit mit geringer Mäusedichte eine relativ schwache, langandauernde Wachstumsphase mit einem mässigen Maximum. Anschliessend klingt die Population ab.

Mischformen sind möglich

Das seit dem Bestehen des Mäuseradars entstandene Bild weise darauf hin, dass beide Zyklustypen in einem Gebiet vorkommen können, hält Cornel Stutz fest. Laut einer französischen Studie würden Mäuse­bestände aufgrund landschaft­licher Elemente zu einem bestimmten Zyklus-Typ neigen: Eine offene oder ausgeräumte Wiesenlandschaft mit Maulwurfbesatz begünstigt eher den Zyklus mit Peak. Strukturierte Futterbaugebiete mit Weiden, Einzelbäumen, Hecken und/oder Waldrandnähe neigen zum Glocken-Typ.

Im Kanton Freiburg gibt es Gebiete, in denen der Schermausbefall seit den 1980er-Jahren beobachtet wird. Dort hat sich laut Stutz gezeigt, dass es auch Mischformen gibt: Mal eine Glocke, mal ein Peak.

Weitere Informationen: www.agff.ch/deutsch