Um 0,5 Prozent ist in diesem Jahr der gesamte Nutztierbestand zurückgegangen. Das sind laut Agristat 7000 Grossvieheinheiten. Der Schweinebestand schrumpfte um 44 000 Tiere, der Hühnerbestand um 257 000 Tiere. Hier finden Sie das vollständige Agristat-Monatsheft.

Rindvieh 

Der Gesamtbestand des Rindviehs nahm bis 2020 kontinuierlich leicht ab. Nach leichten Zunahmen 2021 und 2022 bleibt der Bestand 2023 mit 1 492 834 Tieren gemäss TVD annähernd stabil (-0,1 % ). Der Bestand der Milchkühe (-1,9 % ) geht weiter zurück. Die anderen Kühe (+4,2 % ) nehmen weiter zu, vermögen die Abnahme bei den Milchkühen jedoch nicht zu kompensieren. Aufgrund der Abnahme der Kälbermast verbleiben die Jungtiere insgesamt länger im Bestand, womit sich in der Bestandesstatistik eine Verschiebung von den Kälbern zu den älteren Tieren ergibt. Entsprechend dürften die Grossvieheinheiten (GVE) trotz einer leichten Abnahme des zahlenmässigen Bestandes kaum ändern. Das Geschlechterverhältnis verschiebt sich wegen des Spermasexings weiter zugunsten der weiblichen Kälber. Allerdings ergibt sich der Eindruck, dass sich die Entwicklung 2023 verlangsamt. Anteile von 54,2 % weiblichen und 45,8 % männlichen Geburten bedeuten, dass relativ betrachtet 18 % mehr weibliche als männliche Kälber zur Welt kommen. 

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Die deutlich angestiegenen Milchpreise haben nicht zu einer Stabilisierung des Milchkuhbestandes geführt. Die Kosten für Vorleistungen sind stark angestiegen und haben die Produktion verteuert. Zudem haben sich die Aussichten beim Milchpreis aufgrund der negativen Entwicklung auf dem Weltmarkt und beim Käseexport getrübt. Deshalb verharrt die Milchproduktion abgesehen von kleineren Schwankungen auf tieferem Niveau als in den Jahren vor 2022. 

Bisons 

Bisons werden seit vielen Jahren in der Schweiz gehalten, haben aber nie eine grössere Verbreitung erreicht. Aktuell gibt es keine Entwicklung. 

Equiden (Pferdegattung) 

Der Bestand der Equiden ist gemäss TVD annähernd stabil (-0,4 % ). Nur etwa 70 % der von der TVD erfassten Equiden stehen in Landwirtschaftsbetrieben. Gemäss den Zahlen der TVD hat der Anteil der Equiden, welche als Nutztier deklariert werden laufend abgenommen. Inzwischen sind die Anteile der Equiden die als Heimtier bzw. Nutztier gehalten werden etwa gleich gross. Entsprechend gehen die Schlachtungen von Equiden trotz dem stabilen Bestand zurück. 

Schafe und Ziegen 

Der Schafbestand nimmt 2023 erneut leicht zu. Dies hat inzwischen auch zu einem Anstieg der Schlachtungen und einem erhöhten Druck auf die Schlachtviehpreise von Lämmern und Schafen geführt. Der Ziegenbestand ist insgesamt stabil. Negativ entwickeln sich die Bestände der Jungziegen und der Milchziegen, was mittelfristig zu einem Rückgang führen könnte. 

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Hirsche 

Bei den Hirschen gibt es insgesamt wenig Veränderung. Erneut nehmen die Rothirsche zu Lasten der Damhirsche zu. 

Neuweltkameliden 

Der Bestand nimmt leicht zu, der Alpaka-Bestand eher stärker als der Lama-Bestand. 

Schweine 

Der Schweinebestand ist 2023 zurückgegangen, was mit der Entwicklung der Produktion übereinstimmt. Inzwischen haben sich die Preise für Schlachtschweine etwas erholt, es besteht in GVE ergibt sich insgesamt eine geringe Abnahme um geschätzte 7000 Einheiten oder 0,5 %. 

In den Corona-Jahren 2020 und 2021 war die Nachfrage nach inländischen Nahrungsmitteln aufgrund der Reduktion des Einkaufstourismus und der Verschiebung des Konsums aus Restaurants und Kantinen in die privaten Haushalte erhöht. Ab 2022 kehrten die Konsumenten zunehmend zu den früheren Gewohnheiten zurück. Inzwischen erscheint die Nachfrage nach inländischen Nahrungsmitteln generell leicht reduziert. Aufgrund des hohen Inlandanteils hat dies die Schweinehaltung am stärksten getroffen. Aber auch in der Geflügelhaltung sind die Auswirkungen spürbar.