Die Darmverdrehung HIS ist eine Schweinekrankheit, die vereinzelt in der Mast auftritt. Dies führt dazu, dass die Schweinehändlerin Agrifera AG, die Suisag und die Universität Zürich, Abteilung Schweinemedizin, einen Versuch über HIS auf vier Zucht- und fünf Mastbetrieben durchführte. Die Resultate wurden in der «Suisseporcs-Information» von Anfang März veröffentlicht.

So lauten die Resultate

Auf den Zuchtbetrieben wurde jeweils die Hälfte der Sauen mit Premo- oder mit Duroc-Sperma der Suisag belegt. Die Auswertung der 8300 geschlachteten Nachkommen lautet wie folgt.

  • Bei Premo-Vätern gingen zwischen 0,3 und 3,4% der Masttiere aufgrund HIS ab.
  • Bei Duroc-Vätern gingen von 0 bis 0,4% der Masttiere aufgrund HIS ab.

Marcel Scherer ist ein ehemaliger Schweinezüchter aus Hünenberg ZG und schreibt in einem Leserbrief über die durchgeführten HIS-Feldversuche. Es freut ihn, dass die Rasse Duroc gut abschneidet und er betont «ich stelle fest, dass seit Jahren die Rassen Duroc und Piétrain von der Suisag unterdrückt werden». Er bringt ein Beispiel: Im günstigsten Segment werde Premo-Sperma 20 Prozent günstiger angeboten. Er erklärt «weltweit kommt es in der Schweinezucht nicht vor, dass Vater und Mutterlinien von der gleichen Genetik abstammen wie bei Premo», betont Scherer, der mit Piétrain- und Duroc-Vätern züchtete.

Duroc und Piétrain in Zucht

Matteo Aepli ist Geschäftsführer der Suisag und schreibt dazu: «Wir nehmen Stimmen aus dem Feld sehr ernst.» Und weiter gelte es festzuhalten, dass die Suisag in keiner Weise die Rassen Duroc und Piétrain unterdrücke. «Wir investieren seit vielen Jahren in alle drei Rassen unabhängig ihres Marktanteiles mit je einem Zuchtleiter für Premo und für die farbigen Rassen Duroc und Piétrain. «Premo ist eine eigenständig gezüchtete Rasse und mit einem Marktanteil von aktuell 70 Prozent die mit Abstand bedeutendste Vaterlinienrasse in der Schweiz», schreibt Aepli. Daneben biete die Suisag entsprechend der Nachfrage auch Vaterliniensperma der Rassen Duroc und Piétrain an und der Geschäftsführer der Suisag betont weiter: «Nach Premo besteht eine hohe Nachfrage, denn eine gute Wirtschaftlichkeit und die bekannt gute Fleischqualität überzeugen und wichtig ist, dass die allermeisten Betriebe in der Schweiz keine oder kaum Probleme mit Darmverdrehungen (HIS) haben.»

Die Versuche gehen weiter

Matteo Aepli zählt drei Erkenntnisse aus dem HIS-Versuch auf:

  • Viele Faktoren: «Zwischen den einzelnen Betrieben gab es sehr unterschiedliche Resultate. Das zeigt auf, dass nicht nur die Rasse, sondern auch die Umwelteinflüsse wie Futter, Wasserqualität, Versorgung und so weiter eine Rolle spielen.»
  • Massnahmen: «Premo streut bei den Abgängen bezüglich HIS stärker als Duroc. Für uns zeigt das auf, dass wir bezüglich HIS prüfen müssen, wie wir die Herausforderungen züchterisch gezielt angehen. Wir haben deshalb bereits erste Massnahmen umgesetzt.»
  • Folgeprojekt: «Der Feldversuch gibt Hinweise – wir wollen aber noch mehr Erkenntnisse generieren. Dazu wird aktuell ein grösseres und breit abgestütztes Folgeprojekt organisiert.»

HIS sei zwar ein wichtiger, aber bei weitem nicht der einzige Abgangsgrund. «Und die Abgänge waren in den letzten Jahren rückläufig», betont Aepli zum Schluss.