Die Gefahr, dass sich Versammlungen von Schweineproduzenten-Organisationen etwas in die Länge ziehen, ist aktuell gross. Es gibt schlicht zu viele Themen, die interessieren. Das war dem Vernehmen nach auch am Montagabend in Hildisrieden anlässlich der GV der Zentralschweizer Sektion des Schweineproduzentenverbandes Suisseporcs nicht anders.
Marktbericht schmerzt
Präsident Markus Käppeli schilderte in seinem Jahresbericht natürlich auch die Situation auf dem Schweinemarkt. Hohe Preise seit 2019 kurbelten die Produktion an, bis das Fass im Sommer 2022 definitiv überlief. Seitdem werden für Mastschweine noch 3 Franken bezahlt pro Kilo Schlachtgewicht. Dazu kamen nicht selten Abzüge für Übergewichtige. Jager galten im Jahresschnitt 2022 Fr. 4.14. Gut halb so viel wie im Rekordjahr 2020.
Käppeli stellte die Frage in den Raum, welche Schlüsse die Produzenten nun aus dieser harten Landung ziehen? Wäre es der Moment, um Anpassungen im Marktsystem vorzunehmen, oder ist man bereit, so weiterzumachen und die Konsequenzen beim nächsten Preiszerfall wieder zu tragen? Marktentlastungsmassnahmen haben dazu beigetragen, dass das Allerschlimmste, sprich tierschutzrelevante Überbelegungen in den Ställen, verhindert werden konnte.
Saugute Schweizer Schweine
Die Landwirtschaft und die Fleischproduktion bleiben im Fokus. Mehr Öffentlichkeitsarbeit ist eine Antwort der Schweineproduzenten darauf. Mit der erfreulich angelaufenen Kampagne «Saugut» investieren die «Söieler» in das Basismarketing. Käppeli wies weiter auf die Bedeutung des Produzentenverbandes Suisseporcs hin. Als Schweinehalter gehöre man zu einer kleiner werdenden Gruppe, umso wichtiger, dass alle am selben Strick ziehen. Aus dem Zentralschweizer Vorstand verabschiedet wurden die Luzerner Herbert Wechsler, Grosswangen, und Martin Scheidegger, Reidermoos. Thomas Renggli, Rothenburg, und Ivo Wolfisberg, Hohenrain, heissen ihre nicht unbekannten Nachfolger.
Andreas Bernhard zu Besuch
Und natürlich war auch der Wechsel beim nationalen Präsidium Thema. Der vom Zentralvorstand nominierte Andreas Bernhard aus Alchenstorf BE stellte sich den Zentralschweizern vor. Der an der Suisseporcs-DV am 10. Mai abtretende Meinrad Pfister seinerseits blickte am selben Abend auf seine neunjährige Präsidialzeit zurück.
Und ob der spannenden Themen nicht genug, kam zum Schluss und aus aktuellem Anlass auch noch die strategische Entwicklung der Schweine-Gesundheitsprogramme zur Sprache. Streitpunkt war die Eigenständigkeit des Gesundheitsprogramms oder die Anbindung an bundesnähere Organisationen. Der Suisseporcs-Zentralvorstand hat sich grossmehrheitlich für Letzteres entschieden. Markus Käppeli versprach, dass es Anspruch der Suisseporcs sei, dass auch künftig keine sensiblen Daten ohne Einwilligung des Betriebsleiters aus dem Programm rausgehen.