Schon früher wurde Molke in Käsereien häufig als Reinigungsmittel genutzt. Weil sie jedoch ohne spezielle Behandlung schnell verdirbt, blieb es beim Einsatz in den Käsereien. Ein Durchbruch gelang, als ein deutscher Biologe einen Weg fand, das Nebenprodukt in flüssiger Form zu stabilisieren.
Dieses Wissen konnte sich die Ciaras AG vor rund siebzehn Jahren sichern. Die Firma mit Sitz im sankt-gallischen Gossau stellt Reinigungsmittel und Pflegeprodukte auf Molkebasis her. Neben Reinigungsmitteln für das Transportwesen und die Infrastruktur stellt das Unternehmen auch Produkte für die Landwirtschaft her.
Für Kühe, Schweine und Pferde
Neu im Sortiment findet sich der Clappt-Nutztier-Schaumreiniger. Ideal sei dieser zur Reinigung von Schweinen, Kühen und Pferden, erklärt Ciaras-Geschäftsführer Patrick Tanner. «Beim Einstallen von Ferkeln kann der Reiniger etwa angewendet werden, um die Bakterien- und Virenbelastung im Stall zu senken», sagt er weiter.
Landwirt Tobias Stricker aus Stein AR verwendet den Reiniger bei seinen Milchkühen. Sei es vor der Viehschau oder wenn die Kühe einmal dreckig sind. Er habe schon alles probiert, ein gewöhnliches Shampoo aus dem Detailhandel oder aber auch das Waschen ganz ohne Mittel. Am Clappt-Schaumreiniger überzeuge ihn jedoch, dass Molke als Abfallprodukt der Milchproduktion wiederverwendet werde. Ein weiterer Pluspunkt sei für ihn, dass das Produkt hauptsächlich aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehe und somit für Tiere nicht schädlich sei.
Angenehm für die Tiere und gleichzeitig hohe Reinigungskraft
«Wichtig bei der Entwicklung des Produkts war uns, dass der Reiniger angenehm für die Tiere ist und gleichzeitig eine hohe Reinigungswirkung erzielt», erklärt Patrick Tanner. Dazu habe man bewusst Inhaltsstoffe wie Parfüme oder Farbstoffe, die keinen direkten funktionellen Nutzen haben, weggelassen.
«Die Enzyme der Molke verstärken die Reinigungskraft der weiteren Inhaltsstoffe, ohne dass wir die Reiniger stark sauer oder basisch auslegen müssen», erklärt der Ciaras-Geschäftsführer. Dadurch werde die Haut von Mensch und Tier sowie die zu reinigenden Oberflächen nicht angegriffen, erklärt er weiter.
Schaumlanze ran, und los geht es mit Waschen
Auch Reizungen der Augen müsse man bei Verwendung des Produkts nicht befürchten. Theoretisch könne man den Reiniger auch als Mensch nutzen. «Aus nicht offiziellem Test können wir sagen, dass es persönlich nicht in den Augen brennt», sagt Tanner und schmunzelt. $
Die Anwendung bezeichnet Landwirt Tobias Stricker als kinderleicht. «Die Schaumlanze mit dem Reiniger muss nur am Hochdruckreiniger befestigt werden, und schon kann es losgehen mit dem Waschen», erklärt er. Erhältlich ist das gesamte Equipment zusammen mit Anwendungsvideos auf der Website der Firma.
Zurück in die Landwirtschaft
«Molke ist ein wertvoller Rohstoff aus der Landwirtschaft und passt perfekt in unser Ziel einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft», erklärt der Geschäftsführer. Ein wichtiger Aspekt für die Anwendung in der Landwirtschaft sei, dass keine Schadstoffe in den Reinigungsmitteln vorhanden seien, wodurch diese unbedenklich angewendet werden könnten.
Auch der Eintrag in die Gülle oder die Biogasanlage ist laut Tanner unbedenklich. Die Molke bezieht das Unternehmen von zwei lokalen Käsereien. Ciaras verarbeitet derzeit jährlich.