Es sind die letzten Weidetage an den Hängen in Wilihof bei Triengen im Kanton Luzern für die Holsteinherde von Marlies und Peter Hodel und Sohn Adrian. Dann geht es an die Winterfütterung.
HF-Absolvent Adrian Hodel hat der Schauzucht wieder «neuen Schwung» verliehen, wie es Vater Peter beschreibt. Der Betriebsleiter selber war in den letzten Jahren nicht mehr ganz so aktiv. Auf dem Betrieb mit Milchwirtschaft (280'000 Kilo, ZMP, Molkereimilch), Schweinezucht (50 Sauen für die Mastferkelproduktion) und einem florierenden Christbaumverkauf bleibt nicht so viel Zeit für Viehschauen.
Es ist eng an der Spitze
Das Interesse daran besteht bei Hodels aber seit Generationen. Eher zufällig haben Hodels Anfang der 1980er-Jahre auf Holstein umgestellt. Rasch gab es schöne Zuchterfolge an den regionalen Schauen. Vor 30 Jahren stellte man die Miss Wiggertal, danach folgten «schöne Nebentitel», gibt sich Peter Hodel bescheiden. Die Spitze präsentiere sich heute sehr eng, es brauche viel und alles müsse stimmen, auch um an kleineren Schauen Erfolg zu haben, ergänzt Adrian Hodel. Mit ihren Kühen geht Familie Hodel an die regionalen Holsteinausstellungen. Adrian nimmt mit Rindern ab und zu an nationalen Events teil.
Um die 32 Kühe und die Hälfte der Nachzucht, die andere Hälfte ist ausgelagert, stehen auf dem gemischten Betrieb in der voralpinen Hügelzone.
Dominante Stammkuh Fever Rosina
Die Fütterung wird als wenig spektakulär bezeichnet. Im Vergleich zu anderen Molkereimilchproduzenten verfüttern Hodels aber mehr Heu, da sie im Jahr 2000 als damals silofreie Käsereimilchlieferanten in einen Milchviehstall mit «Heuschür» investierten. Drei Jahr später schloss die Käserei dann ihre Türen. Während der Vegetation gibt es zusätzlich zur Mischung aus dem Wagen noch rund ein Drittel Weidegras.
Der Stallschnitt liegt bei 9500 Kilo. Daran ist Stammkuh HoWi Fever Rosina nicht ganz unschuldig. Bereits ein beachtlicher Teil der Herde führt zu Teilen ihr Blut. Sie wird auch nochmals an der Schau des Holsteinviehzuchtvereins Wiggertal aufmarschieren. Die Zehnjährige steht in achter Laktation und produzierte bereits 71'600 Kilo Milch, bei hohen 5,2 % Fett und 3,33 % Eiweiss. Beschrieben ist sie mit 3 EX. Und bei sechs von acht Laktationen war der erste Besamungsversuch von Erfolg gekrönt.
Mit sieben Tieren auf die Chommle
Die Vorbereitung für die Schau von kommender Woche obliegt wie immer zu grossen Teilen Adrian Hodel, der bei der Landi Sursee im Beratungsdienst arbeitet. Viel gelernt diesbezüglich hat er in seinem Welschlandjahr beim Züchter der Starkuh Dempsey Esprit.
Hodels sind in der Chommle Gunzwil mit sieben Tieren vor Ort, jedes in einer anderen Abteilung. Stärken sehen sie beim Euter, dafür sei ihre Zucht im Vergleich etwas weniger feingliederig. Langlebigkeit, Leistung, Euter und Fundament bezeichnet Peter Hodel als Zuchtziele.
Veranstaltungshinweis: Abendschau HVZV Wiggertal, Samstag, 12. November, ab 19 Uhr, Chommle Gunzwil. Richter Alain Jungo. Festbetrieb mit Bar.