«Der Gesundheitszustand der von der Suisag betreuten Schweinebestände ist gut.» Das schreibt die Unternehmung mit Sitz in Sempach LU und den Bereichen Gesundheit, Genetik und Zuchtprogramm als Fazit im aktuellen Gesundheitsbericht 2023. Das sind gute Neuigkeiten für die «Söieler» und die ganze Branche. Die hohe Flächenabdeckung und die praxisnahe Beratung der Produzenten seien dabei wichtig für den künftigen Erfolg des Gesamtsystems.
Die Bevölkerung interessiert es
Gesundheitliche Probleme könnten sich negativ auf Tierwohl, Lebensmittelsicherheit und auf den Ertrag auswirken. Seit vielen Jahren unternehme die Suisag gemeinsam mit Produzenten, Marktpartnern und Vollzugsstellen viel für die Gesundheit der Schweizer Schweine, schreibt sie in einer Mitteilung. Und man habe auch viel erreicht. Auch künftig stünden Gesundheitsthemen im Fokus, weil die Bevölkerung dafür sensibler geworden sei. Tierwohl und Antibiotika-Einsatz sind Reizworte, welche die politische Unterstützung der Schweinehaltung bis hin zur Nachfrage nach Schweinefleisch beeinflussen.
Kaum mehr kritische Antibiotika
Im Bericht ausgewertet wurden etwa die häufigsten Behandlungsgründe. Bei Saug- und Absetzferkeln ist dies Durchfall vor Gelenksentzündungen. Bei den Mastschweinen und Remonten sind Gelenksentzündungen gar Nummer eins. Bei Galtsauen und Ebern sind die Klauen und unteren Gliedmassen häufigster Grund für eine Behandlung, bei den säugenden Muttersauen Probleme in der Phase der Nachgeburt, gefolgt von solchen während der Geburt und Gesäugeentzündungen. Der Anteil an sogenannt kritischen Antibiotika nimmt bei erforderlichen Behandlungen mit Antibiotika weiter ab. Bei Mastschweinen, Remonten, Galtsauen, Ebern und säugenden Sauen ist er marginal. Bei den Saugferkeln und vor allem bei den Absetzferkeln haben diese mit 5,89, bzw. 9,44 % noch eine gewisse Bedeutung. Allerdings ist hier der Verbrauch von Colistin einberechnet, welches von der WHO als Reserveantibiotikum deklariert wird, in der CH-Gesetzgebung aber noch nicht umgesetzt wurde.
Fazit des Berichts: Der Gesundheitszustand der vom Schweinegesundheitsdienst (SGD) der Suisag betreuten Schweine könne für das Jahr 2023 wiederum als sehr gut beurteilt werden. Es bestehe kein akuter Handlungsbedarf. Das Fehlen grosser Probleme belegt die positive Wirkung des bewährten SGD-Gesundheitsprogramms. Die Sensibilisierung rund um das Thema Schweinegesundheit inkl. der Stärkung der betrieblichen Biosicherheit sind zukünftige Herausforderungen. Sie würden in der einzelbetrieblichen Beratungstätigkeit vom SGD bearbeitet.
Weltweit einzigartig
Das System des SGD-Gesundheitsprogramms ist weltweit einzigartig. Es leiste aufgrund seiner hohen Flächenabdeckung einen wichtigen Beitrag zur heutigen Schweinegesundheit, ist die Suisag überzeugt. So habe man beispielsweise kaum Einschränkungen im Tierverkehr. Davon profitiere die ganze Wertschöpfungskette. Das System soll in den nächsten Jahren gesichert und weiterentwickelt werden, das hohe Niveau sei keine Selbstverständlichkeit. Die Branchen- bzw. Praxisnähe des SGD zusammen mit den anderen Bereichen der Suisag spiele hier eine grosse Rolle. Und die gemeinsame Finanzierung durch die Produzenten und die öffentliche Hand mit Unterstützung der gesamten Branche habe sich bewährt.