Schafalpen gegen Grossraubtiere zu schützen, ist aufwendig. Dies bestätigt eine diese Woche veröffentlichte Studie von Büro Alpe und HAFL Zollikofen. Die Studie wurde vor zwei Jahren auf insgesamt 13 Alpen im Urnerland sowie im Wallis durchgeführt.
Eine halbe Million für Uri
Die ausgewählten Alpen unterscheiden sich dabei bewusst stark, und zwar bezüglich Grösse, Bewirtschaftung und den Herdenschutzmassnahmen. Die Anpassung der Schafsömmerung erfordere in den meisten Fällen eine veränderte Bewirtschaftung, heisst es in der Zusammenfassung. In Franken ergaben sich durchschnittliche Bruttomehrkosten von Fr. 17 875.– pro Alp oder gegen 43 Franken pro gesömmertes Schaf. Im Vergleich zur «Situation vor Herdenschutz» fallen für den Kanton Uri knapp 560 000 Franken zusätzliche Bruttokosten für sämtliche Schaf-Normalstösse an. Die Fremdkosten stiegen vor allem auf jenen Alpen stark an, die davor auf Standweiden setzten und diese personalextensiv bewirtschaften konnten. Bei den gestiegenen Fremdkosten machen zusätzliche Angestelltenkosten rund die Hälfte des Anstieges aus. Abgefedert wurden die Mehrkosten durch die seit 2013 starke Förderung der Alpwirtschaft über das Direkt-zahlungssystem (höhere Sömmerungsbeiträge, neuer Alpungsbeitrag) sowie neue Instru-mente wie etwa Biodiversitätsförderflächen im Sömmerungsgebiet oder Landschaftsqualität.
Auch wurden einige Herdenschutzmassnahmen staatlich oder in Einzelfällen privat unterstützt. Wobei diese Unter-stützung gemäss der Studie im Hinblick auf die insgesamt erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Anpassung eine eher geringe ökonomische Wirkung habe. Rund 50 Prozent der Mehrkosten sind durch staatliche Hilfen nicht gedeckt.
Direktzahlungen für Behirtung
Der durchschnittliche Gewinn betrug vor den Anpassungen an die Grossraubtiersituation noch 2008 Franken pro Alp. Nun resultiere ein Verlust von über 7000 Franken. Die Studienmacher schlagen vor, die Direktzahlungen zu erweitern. Und zwar auf die ständige Behirtung und die Umtriebsweide mit erfolgreich erprobten Herdenschutzmassnahmen. Ein anderer Weg wäre eine Art Abgeltung anfallender Mehrkosten. Dies auf Basis eines einzelbetrieblichen Konzepts zur Anpassung an die Grossraubtiersituation.