Braedale Goldwyn, Val-Bisson Doorman, oder Lindenright Megawatt: Diese drei Holsteinstiere haben die Zucht geprägt oder sind daran, es zu tun. Der berühmteste unter den drei ist wohl der Stier Goldwyn. Im Jahr 2000 in Kanada geboren, war es seine Aufgabe, sich als einer der führenden Vererber der Rasse zu beweisen. Goldwyn wurde intensiv mit den besten Kuhfamilien weltweit kombiniert und er durfte sein Potenzial zudem in Kombination mit den besten zur Verfügung stehenden Schaukühen beweisen.
Bekannte Schaukühe
Vor allem in Kanada und Amerika konnte Goldwyn sein Potenzial voll ausschöpfen. Jahrelang galten seine Töchter als treibende Kraft auf den wichtigsten Schauen und gewannen einen Titel nach dem anderen. Die berühmtesten Goldwyn-Töchter sind wohl RF Goldwyn Hailey EX-97, Lovhill Goldwyn Katry-sha EX-96 oder Loyalyn Goldwyn June EX-97. Auch in männlicher Hinsicht drückte Goldwyn seinen Stempel auf. Weltweit platzierten sich seine Söhne zuvorderst in der Rangliste wie zum Beispiel Dempsey, Atwood, Seaver oder Lauthority.
Nicht ganz so populär
In der Schweiz war Goldwyn nicht so populär. Obwohl es auch hier vereinzelt vielversprechende Goldwyn-Kühe gab, streute er hierzulande doch mehr als in Übersee. Eine typische Goldwyn-Tochter ist gross, lang und elegant. Auch die Euter überzeugen in Form, Qualität und Aufhängung. Die Fundamente sind fein und korrekt. Zu seinen Schwächen gehören sicher die schmale Brust, die weite Zitzenplatzierung vorne und die Grösse (zum Teil zu gross). Goldwyn stammte als erstes natürliches Kalb von Braedale Baler Twine ab. Obwohl diese Storm-Tochter nur mit VG 86 beschrieben ist, ist Twine eine der besten Stierenmütter, die die Holsteinzucht zu bieten hatte. Bis heute haben es mindestens elf Söhne aus Twine in den Wiedereinsatz geschafft – darunter so bekannte Namen wie Pagewire, Bolivia oder Bambam.
Doorman der Überflieger
Hört man den Namen Doorman, denkt man sofort an Exterieur, Exterieur und noch einmal Exterieur. Dies war aber nicht immer so: Als Val-Bisson Doorman mit seinem hohen genomischen Zuchtwert auf den Markt kam, waren viele Züchter zuerst sehr vorsichtig, ihn einzusetzen. Konnte ein Bookem-Sohn wirklich so gut sein, lauteten die Befürchtungen. Als dann die ersten Kälber in Übersee die grossen Schauen gewinnen konnten, brach das Doorman-Fieber endgültig aus. Der 2011 in Kanada geborene Doorman stammt von der bekannten Shottle-Tochter Val-Bisson Imelda EX-94 ab. Imelda wurde 2017 zur Holsteinkuh des Jahres gewählt. Weiter hinten im Pedigree trifft man auf eine Goldwyn- und auf eine Finley-Tochter. Doorman liefert Töchter, welche mit ihrer Kapazität, der tiefen Vorhand und den starken Voreutern überzeugen kann. Einzig in der Beckenneigung gehört er sicher nicht zu den Top-Stieren. Obwohl seine Töchter noch sehr jung sind, wurde Doorman an der letzten World Dairy Expo hinter Goldwyn zum zweitbesten Stier geehrt.
Auch in der Schweiz
Nicht nur im Ausland, sondern auch in der Schweiz brillieren die ersten Doorman-Töchter auf den Schauen. Die bekanntesten sind wohl die aktuelle Nationalsiegerin Au Parchy Doorman Jolie EX-94 oder die Europasiegerin der jungen Kühe Comestar Doorman O’Katrysha. Bis jetzt wurden in der Schweiz von Doorman über 200 Kühe linear Beschrieben. Mit einem ITP von 136 belegt er von den Stieren mit einem Schweizer Resultat, den zweiten Rang im Exterieur. Man darf also gespannt sein, wie sich sein Zuchtwert entwickeln wird. Denn neben einem guten Exterieur verfügt er auch über eine gute Milchleistung mit hohen Inhaltsstoffen. Sicher muss der langsamen Milchfluss beachtet werden.
Megawatt der Neue
Obwohl es von Lindenright Megawatt noch nicht viele abgekalbte Töchter in der Schweiz hat, sorgen sie schon mit einzelnen Klassensiegen für Furore. Megawatt ist sicher vielseitig einsetzbar, da seine Abstammung über Mr Lookout P Enforcer noch nicht viel verbreitet ist. Megawatt vererbt viel Milch, gute Inhaltsstoffe, ein starkes Exterieur und auch seine Fitnesswerte von 119 sind bemerkenswert.
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