Dieses Jahr gibt es kein Gruppenbild mit Besitzern von 100 000er-Kühen: Die Delegiertenversammlung von Swissherdbook Aargau findet schriftlich statt. In den vergangenen Tagen haben die Präsidenten der elf angeschlossenen Viehzuchtgenossenschaften und –vereine die Unterlagen erhalten. Bis am 4. März können die Delegierten ihre Stimmen abgeben, die Beschlüsse werden anschliessend schriftlich mitgeteilt.

Viel und gute Milch

Stellvertretend für die insgesamt 15 ausgezeichneten Tierhalter von 100 000er-Kühen (siehe Kasten) haben sich Roman und Hans Kunz aus Seengen Zeit für ein Foto genommen. Ihre Kuh Canadia hat die magische Grenze überschritten. Bei der Hoftafel des Lerchenhofs hängen bereits einige Auszeichnungen für leistungsstarke Kühe, an der Stallwand bezeugen weitere Plaketten vom Abnehmer Emmi «beste Milchqualität». Roman Kunz hat den Betrieb oberhalb von Seengen Anfang Jahr übernommen, sein Vater Hans arbeitet weiterhin mit. Sie betreuen 56 Milchkühe, die sie am Fressgitter im ehemaligen Anbindestall melken.

Der Herdenschnitt liegt bei 8300 bis 8400 Kilogramm. Das ist nahe bei der durchschnittlichen Milchleistung aller Aargauer Swissherdbook-Kühe. Die ist im vergangenen Geschäftsjahr um 108 kg auf 8552 kg gestiegen, damit liegen sie 730 kg über dem Schweizer Durchschnitt.

Die höchste Milchleistung erreichen die Kühe von Fred Spuler aus Wislikofen mit 11 663 kg, dicht gefolgt von Beat Morgenthaler aus Staffelbach (11 448 kg) und Otto Zimmermann aus Döttingen (11 422 kg). Bei der Sektion Swiss Fleckvieh steht die Tierhaltergemeinschaft Schneider und Bütler aus Fisibach mit 9229 kg an der Spitze.

Gemäss Geschäftsbericht sind in der Aargauer SHB-Sektion insgesamt 8533 Herdebuchtiere zusammengeschlossen. Die Anzahl Züchter hat um 13 auf 268 abgenommen, dazu kommen fünf Einzelmitglieder beim Kantonalverband.

Noch kein Budget

Die vermögende Genossenschaft verzichtet weiterhin auf das Einziehen von Mitgliederbeiträgen und verbucht für das Geschäftsjahr 2020 einen Verlust von knapp 18 000 Franken. An die Züchter wurden insgesamt 22 775 Franken Beiträge ausbezahlt, als Anteil an die Milchleistungsprüfungen und lineare Beschreibungen. Das Budget 2021 wird angesichts der unsicheren Veranstaltungslage noch nicht erstellt.

Die Aargauer Milchviehzüchterinnen und –züchter starten dieses Jahr ohne Dreirassenschau in den Frühling. Im März des Vorjahres hatte sie noch knapp vor dem Lockdown stattgefunden, in diesem Jahr wurde die kantonale Eliteschau auf den 29. August geschoben. Auf dem weiteren Tätigkeitsprogramm 2021 stehen derzeit noch einige Fragezeichen. Geplant sind der Tierzuchtabend am 29. März, die Auktionen Rot und Schwarz am 13. April und 7. Dezember sowie der Züchterhöck am 25. Juni. Die Verbandsreise wird auf nächstes Jahr verschoben.

 

Kühe mit 100 000 Kilo Lebensleistung

Besitzer von Kühen mit über 100 000 kg Milch: Fabienne Huggler und Daniel Wälchli, Vordemwald; Roman Kunz, Seengen; Josef Ithen-Meier, Geltwil; Lukas Siegrist, Meisterschwanden; BG Hochuli und Hilfiker, Kölliken; Remo Erni, Schupfart; Daniel Marolf, Hettenschwil; Christian und Sandra Zaugg, Uerkheim; Christian Hauri, Seon; Simon Frauchiger, Oftringen; Fred Spuhler, Wislikofen; Stéphane Collard, Wil; Simon Goldenberger, Schmiedrued; Samuel Hochstrasser, Hägglingen; Christian Wolleb, Lupfig.