Am 23. März soll der Startschuss für die Beständeschauen ertönen. Während sie im letzten Frühling aufgrund des Lockdowns abgesagt werden mussten, konnten sie im Herbst abgehalten werden. Der Abschluss musste allerdings mittels Hofbeurteilung über die Bühne gehen.

Wieder ohne Publikum

Christian Burkhalter von Swissherdbook in Zollikofen ist am Planen der Frühlingsschauen. Diese werden normal aufgegleist. Natürlich rechne man damit, dass sie, wie bereits im Herbst, möglichst ohne Publikum stattfinden müssten und auch keine Festwirtschaft betrieben werden könne, erklärt Burkhalter. Könnte eine Auffuhr auf den Schauplatz nicht stattfinden, rückt die Hofbeurteilung in den Fokus. Dazu will Burkhalter derzeit noch nicht viel sagen. Der Zusatzaufwand wäre riesig und schwierig zu bewältigen, aber ausgeschlossen ist es nicht, meint er. So ginge aber der direkte Vergleich auf dem Platz verloren, was stets als grosser Vorteil dieses Systems ausgelobt wird.

Hofpunktierung statt Frutigen und Plaffeien

Auch die Beurteilung der jungen Natursprung-Stiere steht an. Gestartet würde traditionell in Frutigen und Plaffeien. Die Stiere, die auf diese beiden Plätze angemeldet werden, beurteilen die Experten mittels Hofpunktierung. Das aufgrund der seit Mittwoch geltenden Fünf-Personen-Regelung. Die Anmeldung läuft noch. Besucher können nicht zugelassen werden, da Veranstaltungen vorläufig grundsätzlich verboten sind. «Es ist wichtig, dass hier der züchterische Aspekt im Vordergrund steht und niemand als Zuschauer auf diese Plätze geht», mahnt Burkhalter. Ausserdem müssten die aktuellen Corona-Regeln lückenlos eingehalten werden.

Rassenunterschiede sind relevant

Die Simmentaler- und Swiss-Fleckvieh-Stiere müssen zwingend im Exterieur beurteilt werden, um die Herdebuchberechtigung zu erlangen. Hier geht neben dem Schauplatz nur ein linearer Beschrieb. Red-Holstein- und Holsteinstiere können auch ohne Exterieurbeurteilung in den Einsatz. Wie alle Stiere brauchen sie eine genomische Beurteilung, die durch Schwanzhaare sichergestellt wird. Entweder schickt der Züchter diese mittels von Swissherdbook zugestelltem Material an den Verband oder aber, die Schwanzhaare werden bei der Exterieurbeurteilung entnommen. Wird der Stier nirgends gezeigt (weder auf dem Schauplatz noch beim Linearer) muss der Züchter die Kosten für das Genomen selbst berappen, wie Burkhalter erinnert. Die Stierenschauen auf den beiden Plätzen in Schüpbach und Tavannes würden normal geplant, erklärt Christian Burkhalter. Wie diese Schauen im März ablaufen werden, könne aber derzeit noch nicht geplant werden. «Züchter sollen ihre Tiere anmelden, ob und wie die Schau dann stattfinden wird, muss vorzu angeschaut werden.»

Flexibilität bei allen gefragt

Burkhalter sagt, dass auch in diesem Jahr im ganzen Prozess rund um die Tierbeurteilung sehr viel Flexibilität nötig sei. Im letzten Herbst habe man innert Stundenfrist komplett umplanen müssen. Dass sich das wiederholt, sei nicht zu hoffen, aber eine Garantie könne er nicht geben.