Nach dem Regen ist das Graswachstum noch einmal beschleunigt worden. In den unteren Lagen wurde bereits einsiliert, anderenorts wird es in den nächsten Tagen geschehen. Auch der frisch gesäte Mais kann dank des Regens jetzt gut Auflaufen. Die Siliereignung des Futters, die Einhaltung der Silierregeln und bei ungünstigen Bedingungen der Einsatz eines Siliermittels sind entscheidend für den Siliererfolg. Der richtige Schnittzeitpunkt ist beim Gras, neben einem hochwertigen Pflanzenbestand, entscheidend für eine hohe Futterqualität. Dieser ist zu Beginn des Ährenschiebens optimal. Die Schnitthöhe sollte bei Dauergrünland nicht niedriger als fünf Zentimeter sein. Dadurch ist der Messerverschleiss geringer und die Futterverschmutzungen auch durch die anderen Arbeitsgänge werden reduziert. 

Erster Schnitt erfolgt zu Beginn des Rispenschiebens

Das Futter muss nährstoffreich und im besten Alter sein. Der erste Schnitt erfolgt daher im Stadium Beginn Rispenschieben der Gräser beziehungsweise in der Vollblüte von Löwenzahn. Die folgenden Schnitte sind danach im Abstand von vier bis fünf Wochen zu silieren. Altes, grobstengeliges und rohfaserreiches Futter lässt sich nur schlecht verdichten. Weissklee und Kräuter lassen sich nicht schlechter silieren als Gräser, sofern die Pflanzen mit ähnlichem Trockensubstanzgehalt und ohne Verschmutzung (lückenhafte Bestände) einsiliert werden. 

Früh am Morgen mähen

Für ein gutes Anwelken ist es empfehlenswert, alle Grasbestände möglichst früh am Morgen zu mähen und breit zu streuen. So lässt sich die zur Verfügung stehende Anwelkzeit optimal nutzen. Dies kann zum einen durch den parallelen Einsatz von Mähwerk und Kreiselheuer, oder mit Hilfe von Mähwerken mit Aufbereitern und Breitverteilhauben erfolgen. In der Regel sollte beim ersten und zweiten Schnitt das breit verteilte Gras noch einmal gewendet werden, da es sonst zu einer ungleichmässigen Abtrocknung kommt. Wird auf das Wenden verzichtet, werden Feuchtnester einsiliert, die trotz Vermischung bei der Bergung die Futterqualität senken können. Mit dem Anwelken des Futters werden die Lebensbedingungen für die Milchsäurebakterien verbessert und diejenigen der Gärschädlinge verschlechtert. Dadurch wird die Milchsäuregärung gefördert und die Gärqualität der Silage verbessert. Zudem werden die Gärsaftverluste reduziert und die Tiere fressen angewelkte Silage auch lieber und in grösseren Mengen. 

Kurze Schnittlängen beim Bergen einhalten

Beim Bergen sind kurze Schnittlängen einzuhalten. Dadurch kommt es zu einem höheren Zuckeraustritt, einer schnellen pH-Wert-Senkung und das Gras lässt sich besser verdichten. All dies führt zu einer gärstabilen Silage.

Je trockener das Gras ist, desto kürzer muss es geschnitten bzw. gehäckselt werden. Der Häcksler hält im Vergleich zum Ladewagen kurze Schnittlängen besser ein und hat deshalb besonders bei höheren TS-Gehalten Vorteile.

Die Walzarbeit muss mit langsamer Fahrgeschwindigkeit durch zwei bis vier Überfahrten je Fahrspur erfolgen. Nur so ist eine ausreichende Verdichtung und darüber hinaus ein sicheres Überfahren des Silos durch die Lade-, bzw. Silierwagen (kein Abrutschen) gewährleistet. Falls bei der Walzarbeit ein Engpass auftritt, ist es besser, die Silierkette kurz warten zu lassen, als das Risiko einer Nacherwärmung in Kauf zu nehmen. Eine Nacherwärmung führt zu Energieverlusten, und die Futteraufnahme geht deutlich zurück, wodurch wesentlich höhere Kosten als beim Warten der Silierkette entstehen.

Reicht die Walzkapazität nicht aus, ist es sinnvoll, die Walzarbeit überbetrieblich erledigen zu lassen. Bereits in den ersten Stunden nach Beendigung des Einsilierens beginnt der Gärprozess. Da dieser nur unter Luftabschluss optimal abläuft, ist der Silohaufen schnellstmöglich und luftdicht abzudecken. Der Gärprozess ist frühestens vier bis sechs Wochen nach dem Einsilieren vollständig beendet, erst dann darf die Silage geöffnet und verfüttert werden.

Entnahme der Silage

Damit das Risiko von Nachgärungen unter Kontrolle gehalten werden kann, muss die Silogrösse dem Tierbestand angepasst sein.

  • Die Entnahmeschicht im Hochsilo mit einer Silofräse sollte im Winter 5 cm betragen, im Sommer mindestens 10 cm. Bei Handentnahme grössere Schichten anstreben.
  • Im Flachsilo sollte der Vorschub pro Woche im Winter ein Meter betragen, im Sommer zwei Meter.
  • Bei Ballensilage sollte eine Balle innerhalb einer Woche verfüttert werden.
  • Bei Problemen mit Nachgärungen die tägliche Entnahmemenge erhöhen und/oder die Silage mit Propionsäure bis 1 m Tiefe behandeln.

Mais, ein Energielieferant 

Auch der Mais wird in unterschiedlichen Formen verfüttert, zum Beispiel als Körnermais, Silomais, Maismehl oder Feuchtmais. Durch die Veredlung von Mais ist es heute möglich, die Pflanze nahezu überall auf der Welt anzubauen. Was macht den Mais zu einem so einzigartigen Energielieferanten? 

Mais enthält besonders viel Stärke. Teilweise findet eine Umwandlung des unbeständigen Teils der Stärke im Pansen der Kuh statt. Ein anderer Teil wird direkt durch den Dünndarm aufgenommen, der pansenstabile Teil der Stärke. Je reifer der Silomais ist, desto beständiger und besser verdaulich ist er. 

Das ist für Milchkühe sehr günstig, da die Gefahr von Acidosen dadurch geringer wird. Ausschlaggebend ist aber nicht nur der Reifegrad bei der Ernte. Die Grösse der Maisteilchen beim Häckseln wirkt sich nämlich auch auf die Verdaulichkeit aus. 

Da Mais heute fast auf der ganzen Welt angebaut werden kann, hat man auch überall andere Wünsche in Bezug auf seine Eigenschaften. Die Eigenschaft Zellwandverdaulichkeit hat zum Beispiel in einigen Ländern überhaupt keine Bedeutung, während andere grossen Wert darauf legen. Hierzulande ist der Mais ein willkommener Energielieferant und ein sehr guter Ausgleich zur proteinreicher Grasfütterung.