Viehausstellungen sind für deren Durchführung auf Sponsoring-Gelder angewiesen. So auch die Jubiläumsanlässe, wie sie jedes Jahr auf Beständeschauplätzen gefeiert werden. Die Aaremilch AG mit Sitz in Lyss BE hat jüngst ihre Produzenten schriftlich informiert, dass sie keine solchen Sponsoring-Gelder mehr sprechen wird. «Die Aaremilch AG hat jeweils auf Anfrage Viehausstellungen und Jubiläen von Lieferanten mit Spendenbeiträgen unterstützt. Meistens handelte es sich dabei um Inserate oder Werbeblachen. Der Verwaltungsrat hat anlässlich seiner letzten Sitzung entschieden, künftig auf das Sponsoring zu verzichten», ist der Info zu entnehmen.
Keine Angabe zur Höhe
In der aktuellen Situation sei jeder Franken, der zugunsten des Milchpreises eingesetzt werden könne, willkommen – auch wenn es sich dabei nur um kleinere Beiträge handle, wird die Massnahme begründet. Donat Schneider, Geschäftsführer der Aaremilch AG, verweist auf Anfrage der BauernZeitung auf das Schreiben an die Produzenten. Angaben zur Höhe der bisher getätigten Zahlungen im Rahmen solcher Sponsorings würden nicht öffentlich kommentiert, so Schneider.
Gesuch bereits eingegangen
Beständeschauen werden vom Bund nach wie vor mit jährlich 300 000 Franken unterstützt. Diese Massnahme geht auf die Motion Zanetti zurück. Diese Zahlung gelte auch für das laufende Jahr. Für das nächste Jahr sei das Gesuch beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) bereits vorliegend. Weitere Unterstützung für Viehschauen in der Schweiz gibt es über die Absatzförderung allerdings nicht. Die Swiss Expo in Genf oder andere ähnliche Ausstellungen werden vom Bund nicht mehr unterstützt. Und das bereits seit 2019.
Ziel verfehlt
«Die Absatzförderungsmassnahmen müssen zu einer Erhöhung des Einkommens der Produzenten führen», erklärte das BLW in einem Artikel, der nach Beschluss zur Abschaffung dieser Zahlungen in der BauernZeitung veröffentlicht wurde. Diese Mittel sollten den Absatz fördern. Einerseits im Inland mit gesteigertem Konsum oder aber im Export, dort im Konsum oder auch im Bereich der Landwirtschaft. Diese Ausstellungen würden den Milchkonsum kaum ankurbeln, wurde begründet. Auch werde kein Konsument der Ausstellung wegen eine Kuh kaufen. Im Export könnten zudem nur Genetikanbieter profitieren und das sei aber nicht das Ziel gewesen.