Man bricht der Taube den Flügel, beschmiert ihren Rücken mit Gift, verklebt ihr den Schnabel, damit sie sich nicht selber vergiftet, und durchbohrt ihre Haut mit Angelhaken. Auf diese Weise verstümmelt, lässt man die «Kamikaze-Taube» frei. Das Tier hüpft unbeholfen am Boden umher. «Leichte Beute» denkt sich der Greifvogel, greift zu und verendet qualvoll. 

Mit Drohnen und Industriekletterern zur Aufklärung beigetragen

Wanderfalke Kantonspolizei sucht nach Zeugen Vier Wanderfalken in Basel vergiftet Tuesday, 22. December 2020 Mindestens sechs Wanderfalken und zwei Mäusebussarde hat ein 51-jähriger Taubenzüchter mit solchen oder ähnlich präparierten Tauben in Basel-Stadt vergiftet. Das meldet die schweizerische Naturschutzorganisation Birdlife Schweiz (vormals Schweizer Vogelschutz SVS) in einer Medienmitteilung. Zusammen mit Partnern habe Birdlife zur Aufklärung des Falls beigetragen. Mithilfe von Drohnen und Industriekletterern habe man nämlich die vergifteten Greifvögel aufgefunden und diese der Polizei übergeben. Diese hat nach Nachforschungen den besagten 51-jährigen Verdächtigen ermittelt und der Staatsanwaltschaft übergeben. Die erhob Anklage; die Verfolgung von Greifvögeln ist ein zwingendes Offizialdelikt. 

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Der Verdächtige gestand die Taten

Vor Gericht gestand der Tatverdächtige die Tierquälerei der Tauben und die Vergiftungsfälle. Er wurde dafür nun gesamt zu einer bedingen Freiheitsstrafe von 24 Monaten sowie der Übernahme der Verfahrenskosten verurteilt. 

Der Verein Birdlife bedankt sich in der Medienmitteilung bei den Beamten des Ressorts Jagd- und Tierwesen sowie bei der Kantonspolizei Basel für die vorbildliche Arbeit. Ebenfalls danke man allen, welche sich für den Schutz der Wanderfalken einsetzen.

Birdlife bittet die Bevölkerung um Mitarbeit

Eine Aufklärung und Einsatz gegen illegale Tätigkeiten seien laut Birdlife weiter wichtig. In diesem Zusammenhang bittet man die Bevölkerung um ihre Mitarbeit. Falls man einen toten Greifvogel oder eine möglicherweise mit Gift präparierte «Kamikaze-Taube» finde, soll man das an die zuständige Polizeibehörde sowie an Birdlife unter wanderfalke@birdlife.ch melden. 

Vorsicht vor dem Gift der «Kamikaze-Tauben»

«Kamikaze-Tauben» sollten unter keinen Umständen angefasst werden, weil das verwendete Gift auch für den Menschen hochgiftig ist. Hinweise, wie man eine solche Taube erkennt sowie weitere Informationen findt man auf dem Birdlife-Merkblatt.

Hier gibt es weitere Informationen von Birdlife

Wanderfalke Kampf gegen Vergiftungen Der Wanderfalke ist der Vogel des Jahres 2018 Wednesday, 31. January 2018