Der Emmentalische Fleckviehzuchtverband (EFZV) verschiebt seine Delegiertenversammlung. Diese hätte am 9. Januar im bernischen Hasle bei Burgdorf stattfinden sollen und kann aufgrund der behördlichen Massnahmen gegen das Coronavirus nicht planmässig durchgeführt werden. «Wir haben kein Verschiebedatum angesetzt», erklärt EFZV-Präsident Ruedi Sommer auf Anfrage der BauernZeitung. Wenn es die Situation erlaube, werde die Versammlung irgendwann im Laufe des Sommers nachgeholt. Darüber hätte aber nicht nur der EFZV zu entscheiden, sondern auch der Viehzuchtverein Schafhausen, der für die Durchführung verantwortlich sei. Corona hat nicht nur Einfluss auf die Versammlung des grossen Viehzuchtgebiets, sondern auch auf eine namhafte Ausstellung: die Starparade. An eine Durchführung unter den aktuellen Bedingungen ist kaum zu denken.
Nur abgespeckt möglich - wenn überhaupt
Wie Ruedi Sommer sagt, warte man zur Entscheidungsfindung den Jahreswechsel ab. «Wir werden im Januar festlegen, ob und wenn ja, in welchem Rahmen die Ausstellung stattfinden kann.» Wird man am Datum festhalten, und können am 28. Februar tatsächlich in Burgdorf die schönsten Kühe des Emmentals einmarschieren, dann ziemlich sicher nur in einer «Light-Version», wie der EFZV-Präsident erklärt. Derzeit sind keine Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen möglich. Die Starparade bringt gut und gerne mehr als 1000 Personen zusammen. Bereits die Betreuung der Tiere würde den derzeit erlaubten Personenrahmen deutlich sprengen. Ähnlich sieht es für die Altjahresschau am 29. Dezember aus, zu der zwar nicht das ganze Emmental zugelassen ist, aber immer rund 90 Tiere aus der Region teilnehmen. Hier soll der Entscheid für oder gegen eine Durchführung bereits am 7. Dezember fallen, sagt der EFZV-Präsident. Das OK fasse gar einen Live-Stream ins Auge.
Die Züchter warten
Ruedi Sommer ist sicher, dass es an den Anmeldungen für diese Ausstellungen nicht fehlen würde. So seien die Züchter richtiggehend in Wartestellung, dass sie ihre Kühe endlich wieder einmal irgendwo zeigen könnten. «Es wäre wichtig, dass wieder Anlässe stattfinden», ist Sommer überzeugt. Darum setze man auch alles daran, die Durchführung dieser Ausstellungen in irgendeiner Form möglich zu machen.
Auktion läuft
Die Nutz- und Zuchtviehauktionen im Gebiet des EFZV können auch weiterhin abgehalten werden. Dies dank der Tatsache, dass die Anlässe unter Märkten laufen. Wie EFZV-Präsident Ruedi Sommer von der letzten Auktion in Burgdorf berichtet, sei diese sehr zufriedenstellend verlaufen. «Die Kühe sind gefragt», erklärt er. Der Verkauf der Tiere findet unter freiem Himmel vor der Markthalle in Burgdorf statt. Die Interessenten dürften aber nicht vorgängig im Stall einen Augenschein nehmen. Das lasse das vom Kanton genehmigte Schutzkonzept nicht zu.