In der Septemberausgabe der «Geflügelzeitung» sind die Autoren der Frage nachgegangen, wie viel Luzerne und Gras in der Geflügelfütterung integriert werden kann. Auch diese Branche sei bemüht, Futterkomponenten einzusetzen, die lokal produziert würden, einen tiefen ökologischen Fussabdruck hätten und die menschliche Ernährung nicht konkurrenzierten, heisst es.

Verminderte Leistung

Der limitierende Faktor dieser Idee sei die geringe Futteraufnahmekapazität des Hühnermagens. Der Einsatz von rohfaserhaltigen Futterkomponenten sei daher begrenzt, wie es heisst. Ein weiterer Nachteil: «Mit zunehmendem Rohfaser-Anteil sinkt die Nährstoffdichte des Futters und damit auch die Energie- und Proteinaufnahme». Dies führt laut Jan Kocher und Simon Ineichen zu einer verminderten Leistung. Dies sei vor allem in der Startphase der Legehennen unerwünscht, weil zu diesem Zeitpunkt die Futteraufnahmekapazität noch gering sei.

Hohe Rohfasergehalte hätten zudem negative Auswirkungen auf die Nährstoffverfügbarkeit. Grund dafür sei die mangelnde Absorptionsfähigkeit der rohfaserreichen Komponenten im Dünndarm. Dadurch werde dann auch der Futterbrei im Dickdarm dicker.

Abgesehen von den Nachteilen der Verfütterung von Rohfaserkomponenten bieten sie durchaus interessante Proteingehalte auf, wie die «Geflügelzeitung» schreibt. Besonders interessant seien dabei Luzerne, Weissklee und Rotklee.

Ernüchterndes Fazit

Die Autoren kommen anhand der gemachten Fütterungsversuche zum Schluss, dass ein hoher Einsatz von Wiesenfutter die Leistung von Lege- und Masthybriden negativ beeinflusst. «Auch das Potenzial von Weidegras zum Ersatz von Futterprotein im Legehennenfutter ist gering», so die Autoren vom Aviforum. Weitere Versuche zu diesem Themengebiet laufen. Besonders das FiBL befasst sich mit dieser Frage.