Der Bündner Bauernverband und die Junglandwirte Graubünden-Glarus luden am 18. September Interessierte in die Arena Cazis ein. An einem Wahlpodium konnte sich die Wählerschaft ein Bild von den Nationalratskandidierenden mit landwirtschaftlichem Hintergrund machen. Ursin Gustin, Präsident Junglandwirte Graubünden-Glarus, begrüsste über hundert Anwesende an der Podiumsdiskussion. Zehn der zwölf Nationalratskandidaten aus der Landwirtschaft waren anwesend. Die Kandidaten kommen aus dem ganzen Kanton, führen eigene Betriebe, interessieren sich für die Politik und möchten den Weg in die Zukunft gestalten. [IMG 2]
«An die Urne und wählen»
[IMG 3] Gastreferent war Urs Schneider, Stellvertretender Direktor des Schweizerischen Bauernverbands und Kampagnenchef der Schweizer Bauern. Er betonte, wie wichtig es für die schweizerische Landwirtschaft sei, dass die ländliche Bevölkerung an die Urne gehe und von ihrem Stimm- und Wahlrecht Gebrauch machen und bäuerliche Vertreter nach Bern schicken würde.
In der nächsten Legislaturperiode würde viel behandelt, was die Landwirtschaft betreffe, wie beispielsweise die Agrarpolitik 2030, verbunden mit Ökologisierung, Klimaerwärmung, Bundesfinanzen und Sparmassnahmen.
Auch würden Initiativen, welche die Landwirtschaft direkt betreffen, Grenzschutz und Freihandelsabkommen, die Raumplanungsgesetz-Revision, die Landschafts-Initiative sowie das Jagdrecht behandelt. Also: An die Urnen und wählen. Es müssten die richtigen Weichen gestellt werden, damit die «Landwirtschaft nicht noch mehr unter die Räder» gerate.
Die Zukunft gestalten
Sandro Michael stellte anschliessend an die Selbstvorstellung der Nationalratskandidaten Fragen zum Strukturwandel in der Landwirtschaft in den vergangenen dreissig Jahren. Thematisiert wurden die Problematik bei Hofübergaben, die Agrarpolitik der vergangenen Jahre und was sich für die Zukunft ändern müsste.
Zu reden gaben auch der Agrotourismus, die Bürokratie, die Raumplanung und die Gewässerschutzauflagen mit den Auswirkungen auf Heim- und Alpbetriebe sowie die Problematik der Kleintierhaltung. Auch der Wolf war ein Thema: Welchen Einfluss der Wolf heute habe und die polizeiliche Generalklausel betreffend Wolfsabschüsse wurde diskutiert. Jeder Kandidat nahm Stellung und die Besucher(innen) sahen dabei ganz genau, wo jeder steht. [IMG 4]
Beim anschliessenden Apéro im kleinen Kreis dauerten die Diskussionen mit den Nationalratskandidierenden bis weit in die Nacht hinein.
Die bäuerlichen Kandidat(innen) in Graubünden:
Gabriella Binkert Becchetti (SVP) aus Sta. Maria
Christian Buchli (EDU) aus Scharans
Reto Crameri (Mitte) aus Surava
Walter Grass (SVP) aus Urmein
Anna Gredig (Grüne) aus Thalkirch
Benjamin Hefti (SVP) aus Zizers
Bruno Loi (FDP) aus Avers
Klas Niggli (EDU) aus Grüsch
Sergio Pedroni (Mitte) aus Vicosoprano
Cornelia Roffler (EDU) aus Furna
Thomas Roffler (SVP) aus Grüsch
Martin Sgier (SVP) aus Lumbrein/Lumnezia
